21
Jan
2012

Verwählt

Vielen Dank für die netten Kommentare zu meinem Buch - das freut mich wirklich sehr. Nicht so sehr gefreut haben sich die beiden nachfolgend genannten Menschen, die sich beim Telefonieren verwählt haben. Ist ja nicht schlimm; ich frage mich bloß immer, warum nie einer zuhört, wenn ich mich am Telefon melde ...

"Polizeinotruf."
Die Stimme eines Mannes, geschätzte 40 Jahre. "Juten Tach. Kann ich mir morjen de Haare schneiden lassen?"
Unschlüssig. "Tja, das weiß ich ehrlich gesagt nicht ..."
Enttäuscht. "Och, haben Se morjen nix mehr frei?"
Ich spiel noch ein wenig mit. "Achso, Sie wollen von mir die Haare geschnitten haben?"
Hoffnungsvoll. "Ja, wenn dat noch passt!?"
"Tja, die Zeit hätte ich wahrscheinlich. Aber ehrlich gesagt, sind wir bei der Polizei nicht sehr gut ausgebildet, was das Haareschneiden angeht. Das wird wohl ziemlich experimentell ..."

"Polizeinotruf."
Die Stimme einer Seniorin. "Hallo? Ist die Mutti denn auch da?"
Ich kann es mir nicht verkneifen. "Ob meine Mutti hier ist?"
"Ja, ist die Mutti auch da?"
Bedauernd. "Nein, leider nicht. Meine Mutter begleitet mich nie zur Arbeit."
Verblüfft. "Die Mutti ist jetzt gar nicht da?"
"Nee. Und sonst ist die auch nie hier - die ist ja gar nicht bei der Polizei."
"Achso, die ist bei der Polizei!?"
Au, das geht nach hinten los, lieber beenden. "Nein, Sie haben sich verwählt. Hier ist die Polizei!"
Sichergehend. "Ist da die Polizei?"
Super, jetzt hat sie es. "Ja, genau. Der Polizeinotruf, sie haben sich verwählt."
Beharrlich. "Also ist die Mutti jetzt nicht da!?"
Ächz. Ich bin es ja selbst schuld ...
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Aus dem Alltag eines Polizisten

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