mgernhardt (Gast) - 1. Jul, 07:36

Akademische Diskussion

Ganz ehrlich, ich finde, dass der springende Punkt an der Geschichte noch gar nicht bemerkt wurde.

Natürlich würde ich die Tür auch nicht einer wildfremden und mir unbekannten Person öffnen, wenn ich allein daheim wäre. Ich würde allerdings fragen, was sie denn wohl will... und damit hätte man das Ganze schon nach kurzer Zeit klären können.

Der Punkt ist doch, dass es eine NACHBARIN war. Wahrscheinlich bin ich hoffnungslos altmodisch, aber wenn ich irgendwo einziehe, dann klingele ich doch nach vollbrachtem Umzug mal bei den Nachbarn an, um zu sagen, dass ich die Neue bin. Eine Zeit lang bin ich berufsbedingt ziemlich häufig umgezogen, deswegen bringe ich es auf stolze 12 Umzüge in meinem Leben - und ich kannte immer meine Nachbarn. Mir ist vollkommen schleierhaft, wie man seine Nachbarn nicht kennen kann.

Sogar, als ich bei meinen Verwandten in Berlin (bevor mir jetzt einer mit der Anonymität der Großstadt kommt) zwei Wochen Housesitting gemacht hatte, kannte ich die Nachbarn - und hatte ein ganz besonderes Auge auf die 98-Jährige nebenan. Wenn da die Rolläden zur gewohnten Uhrzeit hochgingen, war ich beruhigt!

Irgendwann, wenn man nicht völlig vernagelt in der Birne durch die Welt wandelt, kennt man sogar die Leute aus der weiteren Umgebung.

Manchmal frage ich mich wirklich, WAS Menschen denken und ob sie es überhaupt tun. Ich fürchte, vielen ist diese Tätigkeit auch einfach zu anstrengend.

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