16
Jul
2006

Feige

"Polizeinotruf." Genervt. Stressige Nacht. Ca. 01:00 Uhr.

Weibliche Stimme.
"Ja, guten Abend."


"Guten Abend."

"Oder...ah...besser gesagt, ....!"

"Egal. Was kann ich für Sie tun?" Drei andere Notrufleitungen klingeln.

"Also hier im Haus gegenüber, da ist gaaaaanz laute Musik. Ich dachte, das wäre sicher für Sie von Interesse wegen Ordnungswidrigkeit und so!?"

"Nö."

"Wie bitte?"

"Mir ist das egal. Es sei denn, Sie fühlen sich dadurch gestört und möchten, dass wir Ihnen helfen."

"Achso...äh...ja, wissen Sie, hier wohnt auch eine kranke Frau im Haus."

Wegen der zeitlichen Dringlichkeit (andere Notrufe) verzichtete ich darauf, den Dialog unnötige auszuweiten und auf die kranke Frau weiter einzugehen, die ja bisher nicht angerufen hatte.
Ich nahm schnell die Örtlichkeit auf und schickte einen Wagen. Finde ich aber schon armselig, wenn man nicht einfach ehrlich sagen kann "Da ist es so laut und ich will schlafen." Ist doch nicht so schwer.
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Aus dem Alltag eines Polizisten

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