Wir, die Feuerwehr, kommt immer wieder, auch wenn wir mal die "Hucke voll" bekommen. Allerdings hinterlassen solche Erlebnisse Spuren. Die Kollegen von der Polizei sind bei uns allerdings immer schnell zur Stelle, wenn wir ihre Hilfe benötigen. Unsere Stadt hat halt auch nur 65.000 Einwohner.
Zunehmends wird es aber für den Disponenten in der Leitstelle schwieriger, wirkliche Einsätze von den hirnlosen böswilligen Alarmierungen zu trennen. Das freut uns freiwillige Helfer immer ganz besonders, wenn nachts um 3:00 der Melder geht und gar nichts ist. Nur, weil sich ein Blödmann einen "Scherz" erlaubt und mal wieder viele rote Autos sehen möchte... Bei dieser Gattung Mitbürger könnte ich regelmässig aus der Haut fahren. Wir verlassen nämlich unser warmes Bett und unsere Familien, auch wenn wir am nächsten Morgen früh zur Arbeit müssen, wir Geburtstag haben, oder, gemütlich mit unseren Liebsten Weihnachten feiern. Und wir tun dieses gern, weil wir helfen wollen. Nach einer Alarmierung kommt man allerdings selten sofort wieder zur Ruhe, sodass an eine ruhige Nacht meist nicht mehr zu denken ist. Für uns persönlich hat also eine böswilige Alarmierung in jeder Hinsicht Folgen. Und sei es nur, dass wir am nächsten Tag zerknautscht am Arbeitsplatz sind, weil wir nicht geschlafen haben. Aber das sehen die meisten Mitbürger nicht...

Das mit den Angriffen auf Rettungskräfte ist teilweise echt übel. Ich bin jahrelang ehrenamtlich im Roten Kreuz gewesen (leider hat mich seit meinem Umzug vor einigen Jahren mein innerer Schweinehund davon abgehalten, bei der hiesigen Bereitschaft einzusteigen) und auch ich bin schon im Einsatz angegriffen worden, obwohl man meinen sollte, daß ich durch meine (erschreckend) große Statur eigentlich vor sowas gefeit sein sollte.
Es ist gut, zu wissen, daß die Polizei, wenn eine entsprechende Meldung über Funk kommt ("Leitfunkstelle XY für DRK x/y - hört - Angriff auf Einsatzkräfte, bitte einen Streifenwagen nach Z!"), in der Regel doppelt bis dreifach motiviert ist, schnellstmöglich am Einsatzort zu sein, auch wenn wir es in den entsprechenden Fällen i.d.R. schon vorher geschafft hatten, die Situation zu deeskalieren.
Daß es auch Momente gibt, wo auch die Polizei am Ende ihrer Kräfte ist, ist klar, und ich glaube, jeder Feuerwehrmann und jeder Sanitäter hätte auch nach der von Dir gemachten Aussage am Funk noch genau so viel Vertrauen in Dich und Deine Kollegen, wie vorher.

Das ist etwas abseits der Rettungskräfte aber mir jedes Jahr geschehen,
Ich bin Glaser und wir haben Notdienst!
Du hast 2 - 3 Einsätze jedes Jahr bei denen du die Konturen eines Menschen in dem zerbrochenem Türglas siehst und die Dame des Hauses sitzt nur mit Pflastern zusammengeklebt daneben wärend ihr Gatte erklärt , dass die Türe zugefallen ist.
05/06 war ein Fall wo wir 2 * zur gleichen Kunde mussten ( die Frau hatte beim 2. mal Doppelt soviel Pflaster wie vorher ) .
Ich habe mit Bekannten von der Polizei gerredet - sie meinten ohne Anzeige kein Eingreifen.
Je Länger die Feiertage dauern, desto mehr häusliche Gewalt!
FROHE FEIERTAGE
Glaserer

Tja, da muss mittlerweile auch die Feuerwehr mit leben. Für mich immer ein Spagat zwischen Feuerwehr auf der einen und Polizeibehörde des Bundes auf der anderen Seite. Aber, sei getrost Steel, zur Not hilft die Feuerwehr sich selbst ;-)

Mfg