So wie das sehe ist die Anruferin nicht abgewimmelt worden. Sie hat eine bewußtlose Person gemeldet und dafür ist der Rettungsdienst zuständig. Da der Potsdamer Beamtin nichts von einer Straftat bekannt war, hatte sie keinen Anlass ihre Streifen einzusetzen. Die Frage, ob sie diesen Irrtum vermeiden konnte, geht ziemlich ins Detail und kann von uns nicht beantwortet werden. Da alles aufgezeichnet ist, wird diese Frage sicher intern geklärt.

@Bloso:
Mich wundert, dass die Polizistin die Anruferin mit Hinweis auf die 112 "abgewimmelt" hat. Ich kenne es von einem Einsatzbearbeiter, der auf der Rettungsleitstelle (112) sitzt, dass er bei "falschen" Notrufen, die eigentlich nur die Polizei was angehen, den Anruf an eben diese verbindet.

Bei uns auf der Leitstelle wird die Vorgehensweise bei "110 wird angerufen, obwohl 112 zuständig" kontrovers diskutiert. Es gibt drei Möglichkeiten

- das Gespräche wird zur Rettungsleitstelle verbunden; je nach dem wie lange es dauert bleibt für den Anrufer das Telefon stumm, er hört keine Ansage wie "bitte warten", oder "sie werden verbunden"; bei unserer Telefonanlage hört er nichts, was dazu führt, dass einige wieder auflegen, weil sie denken das Gespräch wurde unterbunden

- ich nehme das Anliegen des Anrufers, meistens einen medizinischen Notfall, auf und gebe die Daten an die Rettungsleitstelle weiter, Nachteil "der stille Post Effekt" und es dauert länger, weil alles zwei Mal erzählt werden muss, bemerke ich, dass der Anrufer in Panik ist und vor Aufregung kaum was auf die Reihe kriegt, wähle ich dieses Verfahren, um dem Anrufer nicht noch mal unter Stress zu setzen

- ich sage dem Anrufer, "wählen sie bitte 112", die Möglichkeit die ich am häufigsten anwende, weil es die schnellste und sicherste Lösung ist