31
Okt
2006

Wo bin ich?

"Polizeinotruf."
Eine weibliche Stimme. "Guten Tag. Ich bräuchte mal Ihre Zweigstelle in L-Stadt."
"Vielleicht kann ich Ihnen helfen. Worum geht es denn?"
"Nun, wir sind hier in L-Stadt und haben einen Unfall. Wir bräuchten jemanden, der den Unfall aufnimmt."
"Okay. Ist jemand verletzt worden?"
"Nein, nein. Es ist nur Sachschaden entstanden."
"Alles klar. Ich schicke Kollegen zu Ihnen. Sie sind in L-Stadt, wo da genau?"
"L-Stadt, richtig."
"Ja, und welche Straße?"
Erstaunt. "Ähm...Also, das weiss ich nicht."
Schmunzelnd "Und wo soll ich die Kollegen dann hinschicken?"
Bestürzt. "Na...Sie haben recht. Kann ich schnell da zur Ecke laufen, dann gucke ich mal auf die Schilder!"
Geduldig. "Klar, kein Problem. Ich warte."
gulogulo - 31. Okt, 22:40

warte ... wahrscheinlich immer noch.

Flo (Gast) - 1. Nov, 00:59

verständlich

Also ich kann das prima nachvollziehen. Ein Unfall ist für die meisten Menschen - auch wenn "nur" Sachschaden entstanden ist - eine ziemlich stressige Angelegenheit. Dann noch mit der Polizei telefonieren müssen... mehr Stress. Da vergisst man schonmal elementare Dinge.

Ich würde erwarten, dass es Anrufern bei Euch andauernd so ergeht. :)

Arno Nym (Gast) - 1. Nov, 01:48

Kann ich auch gut verstehen. Wenn man einen Unfall baut rennt man ja nicht sofort los und schaut wo man gerade rumhängt. Man ist auf jeden Fall erstmal geschockt.

btw. Ich liebe dieses Blog, weiter so :)

ToWi (Gast) - 1. Nov, 02:07

In der Stadt kann ich das nicht so ganz nachvollziehen, aber auf dem Land ist mir das auch schon passiert. Bin als Ersthelfer zu einem Unfall mitten im Nirgendwo gekommen und hatte absolut keinen Plan wo ich jetzt genau war. Danach hab ich mir erstmal so ein portables Navi mit GPS gekauft, damit mir das nicht nochmal passiert.
Denn wenn man auf die Frage wo man denn den RTW bräuchte nur sagen kann, "irgendwo zwischen A-Stadt und B-Stadt, links Wald, rechts Wiese" ist das echt uncool.
Zum Glück kam sehr bald ein Ortskundiger, der die Situation lösen konnte....

susanne (Gast) - 1. Nov, 09:26

würde mir genauso gehen. ich wäre wahrscheinlich schon froh, wenn ich wüsste in welcher stadt ich überhaupt bin *grins

Chinaladen (Gast) - 1. Nov, 10:07

Ich finde alle "wo-bin-ich"-Fragen ganz ok, wirklich besorgniserregend sind die "wer-bin-ich"-Fragen, die sind meistens so unlösbar...

Mario (Gast) - 1. Nov, 11:19

Kenn ich!

Ging mir neulich auch so, als ich einen Unfall gemeldet habe. Erschwerend kam hinzu, dass eine der beiden Straßen an der Kreuzung einfach kein Schild hat. (Darf das überhaupt sein? Da ist aber wirklich keins, die Polizisten haben das später bestätigt.) Der Mensch vom Notruf wusste aber schon bei "Ostring, Ecke irgendwas", welche Kreuzung gemeint ist -- anscheinend kracht es da regelmäßig.

Frau Echse - 1. Nov, 12:42

stimmt! bei uns am ostring kracht es ungefähr einmal die woche... ich glaube das ist eine "soll-krach-stelle" da sind auch diverse autohäuser in der nähe und vielleicht spielen die an den ampeln rum zwecks kundenfang...
ich vermute eine verschwörung....werde gleich mal die 112 anrufen und das melden!
Gucky (Gast) - 3. Nov, 16:32

Ist die 112 jetzt zuständig für Verschwörungen... :-)
König Kunde (Gast) - 1. Nov, 14:01

Gut, wenn einem so etwas in der Stadt passiert, wo man nach einem Straßenschild gucken kann. Wenn man nachts alleine im Wald steht (in einer völlig fremden Gegend) und am Notruf erklären muß, wo das genau ist wo der Autofahrer gerade mit 120 Sachen die Böschung hinuntergefahren ist, kommt man schon arg ins Schwitzen.

Wer merkt sich in der Nacht schon die Ortsnamen der letzten Ortschaft (vor 15 km) wo man durchgekommen ist.

Angel (Gast) - 1. Nov, 15:12

Interessant!

Hallo,

bin eher durch zufall auf diesen Blog gestoßen und habe ihn gleich in die Linksammlung meines Blogs gepackt.
Schon faszinierend, was so alles im Pol-Alltag passiert!

Weiter so und ruhigen Dienst!

Angel

Tobi (Gast) - 1. Nov, 21:43

Mir ist das mal auf Rügen passiert (auf dem Weg zur Bornhom-Fähre mitten in der Nacht): Irgendwo entlang der B96 habe ich ein Wildschwein umgenietet, zum Glück mit geringer Geschwindigkeit, so daß nur ein geringer Schaden am Wagen enstanden ist. Dem Schwein ist es wohl hoffentlich auch halbwegs gut ergangen, das hat sich nämlich sofort in die Büsche geschlagen. War wohl ne Bache mit einigen Ferkeln. Jedenfalls habe ich ja in der Fahrschule gelernt, jeden Unfall mit Wild auch zu melden, da es sonst als Fahrerflucht ausgelegt wird. Dummerweise hatte ich aber absolut keinen Plan, wo ich mich befand, dementsprechend war auch die Antwort des Polizisten am anderen Ende der Leitung - erstmal rausfinden, wo ich mich befinde. Hat mich dann einige Zeit gekostet ein Auto mit Einheimischen anzuhalten, die nicht gerade in großer Anzahl die Strecke fuhren. Lustigerweise hielten kurz nacheinander weitere Ortskundige an, um zu fragen, ob alles in Ordnung ist - fand ich sehr gut. Scheint dort wohl öfter zu passieren. Seitdem nur noch mit Navi auf solchen Strecken.

Tobi (Gast) - 2. Nov, 12:28

Gibt es nicht inzwischen die Möglichkeit Mobiltelefone zu orten? Ich meine mal gelesen zu haben das dann nur noch abgefragt wird in welcher Fahrtrichtung man sich befindet (Autobahn)

susanne (Gast) - 2. Nov, 17:22

da kam gestern ein bericht bei stern-tv drüber. das geht.
Steel - 4. Nov, 12:25

Ja, richtig. Wir können Handys orten. Aber das macht uns eine Menge Arbeit und wir dürfen es nur machen, wenn wir den Eindruck haben, dass Gefahr für Leib oder Leben besteht.
crosa (Gast) - 2. Nov, 16:17

Keine Ahnung ob man erst selbst ein paar Jahre am Telefon sitzen muss um sich anzugewöhnen sich vor einem Telefonat vorzubereiten. Für den Gesprächspartner gibt es einfach nichts ätzenderes als ein planloser Anrufer der erst zum Höhrer greift und dann erst das Hirn einschaltet. Gut, so ein Unfall ist immer eine extrem Situation, generell wären aber Millionen von Anrufen täglich deutlich kürzer, würden sich die Anrufer nur ganz kurz vorbereiten.....

Hoffentlich wartest Du nicht immer noch! *gg*

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