9
Jan
2009

Vermisste Personen

Hallo, liebe Leserinnen und Leser.

Ich hoffe, ihr habt den Jahresübergang alle gut überstanden. Ich habe 2009 leider mit einer fetten Grippe begonnen, aber die ist inzwischen bis auf etwas Husten auch wieder vorbei.

Statt einer kleinen Anekdote diesmal mal wieder eine Frage an euch:

Wann kann man eurer Meinung nach (nicht googlen) einen Menschen als vermisst melden? Wann muss die Polizei nach jemandem suchen?

Ich denke einfach schon zu lange als Polizist, so dass ich in diesem Fall die Gedanken meiner Anrufer nicht immer nachvollziehen kann. Ich bitte um rege Teilnahme :-)

LG,

Steel
el-flojo (Gast) - 9. Jan, 22:40

Also mehr als ein Tag sollte es schon sein, oder?
Wobei für Kinder bestimmt andere Fristen gelten.

buntklicker.de (Gast) - 9. Jan, 22:45

Stunden werden zu Tagen

Wenn ich betroffen wäre (also: meine Frau wäre verschwunden), wäre mir natürlich jede Minute, die sie sich nicht meldet, obwohl sie sollte, eine Minute zuviel.

Realistischerweise würde ich vielleicht eine Frist von 36 bis 48 Stunden annehmen, in der sich heutzutage jemand, der "einfach mal so" verschwunden ist, melden sollte. Wenn nicht, sollte man ihn (oder sie) suchen.

Diana (Gast) - 9. Jan, 22:46

Mir ist so, als hätte mir mal jemand gesagt, dass 24h vergehen müssen bis ein Erwachsener als vermisst gemeldet werden kann. Kann natürlich auch totaler Quatsch sein. Ich würde auf jeden Fall nicht die Polizei anrufen, wenn mein Freund 2 Stunden "zu spät" nach Hause kommt oder ähnliches; es sei denn es gibt eindeutige Anhaltspunkte für die Vermutung, das was passiert ist. Allerdings würde ich nicht die Nummer des Notrufs wählen, sondern eher die der nächstgelegenen Polizeistation.

Newty (Gast) - 9. Jan, 22:51

Grundsätzlich würde ich 24 Stunden annehmen

Wenn jemand Kind, senil oder in sonstiger Weise so beeinträchtigt ist, dann wesentlich schneller.

mama (Gast) - 9. Jun, 09:31

Polizei hat damit nicht zutun, sondern KRIMINALPOLIZEI arbeitet daran, Rund um die Uhr...
Es hilft nicht alles, wo auch meine Tochter seit 3 Juni bei sicheren Ort TÜRKENFAMILIE steht, ich bin mir sicher, aber die Adresse wissen wir nicht wo sie steckt, sie ist wirklich mistweiberl.
Also was kann Polizei machen, die Kinder lügen sehr oft!
Kittyluka (Gast) - 9. Jan, 22:51

Oh das ist doch bestimmt unterschiedlich.

Kinder unter 14 - 6 Stunden
Jugendliche bis 18 Jahren - 12 Stunden
Erwachsene - 24 Stunden (glaube ebenfalls das mal gehört zu haben)

Oder muss man etwa auch bei einem 6 Jährigen seine 2 Tage abwarten bevor man die Polizei benachrichtigen darf?

Und mal davon abgesehen. Angenommen ich würde mich mit jemandem treffen wollen (Freunde, Familie oder jemand den ich gut kenne) und der kommt 3 Stunden nicht, geht weder ans Telefon noch ans Handy, ist zu Hause nicht anzutreffen und das alles obwohl er ein zuverlässiger Mensch ist würde ich persönlich 6 Stunden als angemessene Zeit empfinden... allerdings ist das ja, wie schon über mir geschrieben, Ansichtssache.

Auch wenn der freundliche Herr Wachtmeister sagt "Vielleicht hat er es vergessen" (was ich übrigens gemein finde, denn wie kann er sowas beurteilen?)

Alex (Gast) - 9. Jan, 22:53

Ich würde einfach mal so sagen das jemand mind. 24h verschwunden sein muss bevor die Polizei was machen muss.

hostmam (Gast) - 9. Jan, 22:56

kommt für mich SEHR auf die Zuverlässigkeit an, mit der sich jemand sonst an seine Angaben hält. Bei Kindern würde ich eher früher Alarm schlagen (ich hatte bereits einmal das Vergnügen), bei Teenagern eher später..
Bei Erwachsenen würde ich auch je nachdem nach 12-24h annehmen.
So oder so finde ich, dass vor einer Vermisstenmeldung die gründliche Nachforschung privat steht (abtelefonieren, abklappern etc.)
Gibt es da wirklich eine Regel?

Luzifer (Gast) - 9. Jan, 22:56

Ich meine auch in Erinnerung zu haben, dass 24 Stunden der Zeitraum ist nachdem die Person als vermisst gilt...

Wobei wie die Vorkommentatoren auch schon geschrieben haben ists glaube ich bei Kindern weniger... Kann aber auch sein, dass das noch keine Vermisstenmeldung ist sondern einfach nur so ausschau nach dem Kind gehalten wird...

Konstantin (Gast) - 9. Jan, 23:10

ich glaube nicht, daß ...

... es hierbei um starre Fristen oder auch nur Richtwerte gehen kann. Vielmehr müssen wohl die konkreten Umstände zur Beurteilung herangezogen werden. Hätte sich die vermisste Person bereits gemeldet haben müssen? Ist er/sie sonst immer erreichbar? usw. usf. Damit kann alles möglich sein: Das nicht vom Fußballtraining zurückgekommene Kind kann schon nach einer Stunde vermisst sein, der am anderen Ende der Stadt wohnende Sohn der nur Sonntags mal anruft kann auch für ein paar Tage mit Freunden verreist sein, ohne sich zu Hause "abzumelden".

aqer (Gast) - 10. Jan, 01:09

Ich sage mal zu diesem Kommentar "100% Zustimmung", denn der am anderen Ende der Stadt wohnende Sohn der nur Sonntags mal vorbeischaut, das bin ich.

Im Grunde seh' ich diese Freiheit aber mit gemischten Gefühlen, denn im Falle eines Falles würden weder meine Eltern noch meine Mitbewohner nach 24h stutzig werden und aktiv nach mir forschen, wobei gerade die Mitbewohner wissen sollten, dass ich nie länger als eine Nacht weg bin ohne Abmeldung. Eine Vermisstenanzeige würde wahrscheinlich wirklich erst so eine Woche nach Verschwinden bei der Polizei eingehen.
Copper (Gast) - 9. Jan, 23:32

Das klingt so nach einer Falle. Vielleicht kann man es ohne wirklich guten Grund gar nicht?

_Zeo_ - 9. Jan, 23:33

Bei Kindern kenne ich mich nicht aus, da ich selber keine habe.

Bei Erwachsenen finde ich, es hängt davon ab, wie oft sie sich gegenseitig melden. Sei es bei Freunden, Verwandten etc. Wenn man sich z.B. mindestens 5x am Tag antelefoniert und plötzlich nicht mehr geantwortet wird würde mich das schon misstrauisch machen.

Von daher habe ich selbst als "unabhängige" und "mich selten meldende" Person geringe Möglichkeiten sofort als vermisst gemeldet, bzw. als "vermisste Person" innerhalb einer bis zwei Wochen gemeldet zu werden.

Vielleicht sollte ich mal drüber nachdenken!?

Stefan (Gast) - 9. Jan, 23:35

Kommt auf die Umstände an

Also selbst bei einem Erwachsenen können 2 Stunden schon ausreichend sein.

Ist die vermißte Person Krank?
Demenzkrank, Diabetis und ohne Medis unterwegs, Liebeskummer usw.

Wenn jemand verschwindet/nicht auffindbar ist und zb Diabetis hat und seine Medis nicht dabei hat, dann gehe ich mal davon aus das relativ schnell mal ne Streife losgeschickt wird die Umgebung ein bißchen absuchen.

Alte Leute die jeden Tag neuen Leute kennen lernen (ok ich weiß der war Böse) gehen gerne mal ausm Haus und wollen mit dem Bus/Bahn nach XYZ fahrne Ihre Mutter besuchen oder ähnliches. Aber einer gewissen Stufe der Erkrankung ruft man halt schon nach 30Min die Polizei.

Bei Kinder würde ich mal sagen, soabld sich die Mutter sorgen macht. Es gibt nichts was besser ist als Mutterinstinkt.

Und was auch ganz wichtig ist, glaube ich, wie ist der Polizist drauf der die Vermißtenanzeioge aufnehmen soll. Seien wir doch ehrlich, Leute die ihre Arbeit nicht Ordentlich machen oder keine Bock haben usw gibt es überall.
Weil ich glaube wenn einer sagt, och nö die Omi findet sich schon und dann wieder der Papierkram, dann sagt der schnell mal, oh da müßen wir aber Laut Gesetz eine gewiße Zeit abwarten.

Wolfgang (Gast) - 9. Jan, 23:35

Einfach so würde ich auf drei Tage tippen. Bei Kindern, Kranken, Behinderten, Selbstmorddrohungen etc. reichen vermutlich je nach dem auch schon ein paar Stunden. Einen Grund, warum man die Person vermißt braucht man wohl auch noch. Einen Nachbarn zwei Wochen lang nicht gesehen habe obwohl er Kehrwoche hat ist etwas dünn, oder?

tobi (Gast) - 10. Jan, 03:22

Kommt darauf an

Bei Kindern bin ich mir nicht sicher - es kann nicht kurz genug sein, aber wenn ich mir überlege, wie oft ich als Kind noch mit meinen Freunden noch schnell wo spielen gegangen bin. Da weiß man nie. Und ich kenne einen Fall, wo der Sohn von Bekannten als Student 72 Stunden verschwunden ist, und mit neuen Kontakten in Bars hing. Da kann man also auch nicht wirklich eine Regel erstellen.
Sollte es aber um verantwortungsbewusst Leute gehen, die sich melden und ihre täglichen Pflichten haben, dann würde ich sagen nach 24 Stunden, wenn man die nahen Bekannten und Verwandten abgefragt hat und sich sicher ist, dass niemand von ihnen den oder diejenige gesehen hat.

Nightstream27 (Gast) - 10. Jan, 05:07

Hm...

Die Polizei muss eine Person suchen, wenn eine dringende Gefahr für Leib oder Leben einer Person besteht, die minderjährig ist oder aufgrund anderer Umstände nicht mehr in der Lage ist, voll geschäftsfähig zu handeln, sich also im weiteren Sinne nicht mehr allein zurecht findet (Hilflose Person (z.B. BtM im weiteren Sinne), Behinderte, (physisch oder psychisch) Kranke, Suizidgefährdete).

Eine Person, die volljährig und im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte ist, kann so gesehen tun und lassen, was sie will und kann somit auch ihren Aufenthaltsort selbst bestimmen und auch frei entscheiden, mit wem sie wann Kontakt aufnimmt oder eben keinen Kontakt mehr hat - sprich in dem Fall ist nur dann eine Person zu suchen, wenn Anhaltspunkte dafür bestehen, dass diese Person Opfer einer Straftat geworden ist oder aber eine Gefahr für die Gesundheit bzw. das Leben der Person besteht. Sprich in diesem Fall wird die Person per Gefahrenabwehrrecht gesucht, wenn sie als vermisst gemeldet wird.
Dies geschieht aber auch nicht unmittelbar sofort - je nachdem, wie dringend der Verdacht ist, dass dieser Person etwas zugestoßen sein könnte bzw. eine Gefahr droht.
Die allgemeine "Karenzzeit" von 24 Stunden ist meiner Meinung nach nicht in jedem Fall anzuwenden und gilt nur als Faustregel für den "normalen" Fall, dass eine voll geschäftsfähige, volljährige Person sich den Luxus erlaubt, aus ihrem Alltagstrott auszubrechen und keine weiteren Hinweise auf eine gefahrträchtige Lage bestehen.
Diese 24-Stunden-Regel kann unter Umständen hinderlich sein, so dass im Fall einer konkreten Gefahr unverzügliches Handeln nötig sein kann und somit auch wesentlich eher als nach Ablauf der 24 Stunden die Person gesucht wird.
Dabei könnten auch weitere Umstände mit reinspielen, wie beispielsweise die Jahreszeit und Witterung, die Frage, ob die vermisste Person eventuell einen Unfall gehabt haben könnte, wenn sie z.B. eine Risikosportart ausgeübt hat und von dort nicht mehr zurückgekehrt ist (Free-climbing), dann die Frage, ob eine vermisste Frau eventuell schwanger war und demnach besonderer Hilfe bedarf, auch um das ungeborene Leben zu schützen usw.

Bei Hinweisen darauf, dass eine vermisste Person selbst eine Straftat begangen hat, ist sofort eine Fahndung nach dieser Person einzuleiten.
Aber ich bin sicher, dass auch in diesem Fall eine Abstufung vorgenommen wird, mit welchem Aufgebot eine Person gesucht wird - je nach Schwere der Straftat und - nach Überprüfung der Person - je nach Vorstrafenregister.

Also so seh ich das :-)) Bin aber gespannt, was du dazu schreibst, Steel :-))

Lieben Gruß,
Night

Schrottie (Gast) - 10. Jan, 07:52

Hmm, AFAIR waren es 48 Stunden in denen man selbst auch entsprechende Anstrengungen unternommen haben muss, oder?

Aber wie dem auch sei, man muß nichtmal so sehr in seinem Beruf denken um die Gedanken und den Antrieb der Anrufer nicht mehr nachvollzogen zu bekommen. Viele machen es sich heutzutage einfach ganz leicht: Die Polizei wirds schon richten. Hierzustadt kommen solche "Vermisstenmeldungen" oft schon nach wenigen Stunden, selbst bei uns an der 112 laufen die ein. Meist fährt dann kurz ein Streifenwagen vorbei und klopft mal höflich beim "Vermissten", der öffnet dann verschlafen und wundert sich über den Besuch... ;-)

pebbi (Gast) - 10. Jan, 08:14

Kommt drauf an....

.... meinen Sohn hatte ich mal als "vermisst" gemeldet nach 45 Minuten vergeblicher Suche. Er war damals 6 Jahre alt und ich hatte bereits mit Nachbarn die ganze Gegend abgesucht. Als ich dann die Polizei anrief waren sie innerhalb weniger Minuten da. Mein Sohn fand sich bei der einzigen Nachbarin an, wo keiner geklingelt hatte - was mir danach nie wieder passierte ;-)

Eine Klassenkameradin (29 Jahre alt) wurde nach wenigen Stunden von ihren Eltern als vermisst gemeldet, da sie Verabredungen stets einhielt und diesmal nicht und auch nicht erreichbar war. Die Eltern wurden auf 48 Stunden vertröstet, da es sich um eine erwachsene Frau handelte. Nachdem die Eltern dann vor ihrer Tür standen, die sich aufgrund eines gegengesteckten Schlüssels nicht öffnen ließ, kam dann doch jemand. Leider zu spät.

Ich denke man kann da nicht pauschal handeln, sondern muss sich auf die Aussagen der meldenden Personen verlassen können und auf seine eigene Erfahrung in so einem Beruf. Ob jemand schnellstens gesucht werden müsste hängt sicherlich von vielen Faktoren ab, die die meisten hier schon genannt haben.

Keine leichte Sache lieber Steel :-)

Ich für meinen Teil...

...würde in genau jenem Moment bei der Polizei anrufen, wenn ich und der Personenkreis der eventuell zuletzt etwas mit der vermissten Person zu tun gehabt haben könnte nicht weiter weiß.

Mal angenommen ich melde mich erst nach 24 Stunden, - weil ich mal irgendwo gehört habe dass das erst dann was bringt - der vermissten Person ist etwas ernstes zugestoßen und dann stellt sich heraus dass die Polizei sofort bei Verdacht etwas unternommen hätte...

...ich würde mir wahrscheinlich mein Leben lang Vorwürfe machen.


Zu der Frage wegen der Zeit: Abhängig von Umstand, Alter, Ort, Zustand und vielleicht auch Geschlecht der vermissten Person.
PDF vom BKA (Gast) - 10. Jan, 09:26

Hier steht's


[...] (nicht googlen) [...]

Spielverderber! ;p
Nico (Gast) - 10. Jan, 13:01

Ich glaube die Polizei wird frühestens nach 24 Stunden tätig. Diese Zahl habe ich aber auch nur mal aufgeschnappt.
Bei kleinen Kindern und Kälte vermutlich früher - man würde nicht wollen, dass das Kind am nächsten Morgen erfroren im Park aufgefunden wird. Bei sicheren Anzeichen auf ein Verbrechen wird sicher auch nicht lange gefackelt. Abgesehen davon wird die Polizei die Vermisstenmeldung vermutlich auch vor Ablauf der Frist schon entgegen nehmen und einem noch Tipps mitgeben, wo man als Angehöriger mal nachfragen sollte. Großeltern, Freunde des Vermissten etc. Kommt sicherlich auf die Auslastung der Dienststelle an.

Wann die Polizei suchen MUSS weiß ich nicht. Ich tippe mal spätestens nach ner Woche. Vielleicht drei Tage?

Sebastian (Gast) - 10. Jan, 19:08

Sofort!

Wenn ich jemanden vermisse, dann rufe ich die Polizei an und fordere auch dass die dann aktiv werden. Was interessiert mich denn was der "Polizist" am anderen Ende der Leitung denkt. Der kennt weder mich noch die Person die vermisst wird - was soll der also beurteilen ob er da jetzt weiter die Beine hochlegt oder anfängt zu arbeiten? Er wird doch schliesslich von meinen Steuergeldern bezahlt - also soll er auch was dafür tun, wenn ich jemanden als "vermisst" melde.

Wenn ich z.B. mal wegfahre, dann melde ich mein Vorhaben bei meinem Gastgeber (Reiseziel an) und nenne meine Ankunftzeit. (z.B. Freitags zwischen 18:45 und 19:20)
Danach informiere ich meine Eltern (Instant Messenger/Anruf) dass ich meine Reise von "Abfahrtsort" nach "Zielort" antrete, jetzt abreise und mich nach der Ankunft wieder melde. Sollten zwischendurch Umstände wie Streckensperrung/Stau etc. die geplante Route und Zeit ändern informiere ich den Gastgeber (Reiseziel) telefonisch von unterwegs. Nach dem Ankommen am Zielort wird kurz zu Hause bescheid gesagt. Dies tue ich nun schon seit ich den Führerschein habe (also 15 Jahre)

Im Büro bin ich immer "online", zu Hause auch. Auf "wichtige" Emails reagiere ich innerhalb von 4 Stunden (nachts mal ausgenommen). Alle meine Handys sind zur "Positionsortung" freigeschaltet. In jedem Handy befinden sich die Einträge ICE1 und ICE2 (In case of emergency) die auf meine Eltern und meine Lebensgefährtin programmiert sind.

Sollte mir nun etwas zustossen, z.b. ich komme von der Fahrbahn ab und rutsche eine Böschung hinab (ausser Sicht) dann "ERWARTE" ich, dass meine Vermisstenanzeige "SOFORT" und nicht erst nach "bürokratischen X Tagen" bearbeitet wird. Schliesslich sind in diesem Fall die optimalen Bedingungen gegeben mich sofort zu orten und mir zu helfen. Bei meiner Lebensgefährtin ist dies ebenso. Sollte Sie auf einem angekündigten "dunklen Weg" oder abseits gelegener Stelle (Sie arbeitet im Aussendienst mit sehr vielen Kundenterminen) von einem Kunden nicht rechtzeitig zurück seinm fordere ich auch eine sofortige Handlung.

Erscheint mein Chef vier Wochen nicht im Büro mache ich mir zwar Gedanken, aber erst wenn das Gehalt nicht mehr eingeht würde ich eine Vermisstenanzeige aufgeben. Und auch dann fordere ich, dass sofort gehandelt wird, der fehlt ja schliesslich schon 4 Wochen. In diesem Fall haben hoffentlich Familienangehörige schon wesentlich eher das gleiche getan.

Aus diesen geschilderten Situationen gehe ich also davon aus, dass die Polizei "sofort" handelt.

Welcher "normale" Mensch wählt denn einen "Notruf" und meldet "die Blondine mit der rosa Jacke" als vermisst, nur weil die einmal nicht in der Strassenbahn sitzt?

Sebastian

pebbi (Gast) - 10. Jan, 20:21

@Sebastian

Ich denke nicht, dass es so einfach ist am Telefon zu sitzen - wie du selbst schon sagst, ohne jede Kenntnisse zur vermissten Person oder der meldenden - und dann zu entscheiden, ob es sich nun wirklich um einen Notfall handelt.

Gehen wir mal von deinem Beispiel aus. Du bist unterwegs und meldest mir deine Ankunftszeit. Eine halbe Stunde später bist du immer noch nicht da, obwohl du sonst immer pünktlich bist. Ich würde dann vielleicht mal versuchen dich auf deinem Handy zu erreichen - ich gehöre zu den Menschen, die sich durchaus Sorgen machen würden - und ich erreiche dich nicht. Dann rufe ich vielleicht bei deiner Freundin/Frau an und erkundige mich, ob du pünktlich los bist und dich vielleicht gemeldet hast. Nach 1-2 Stunden hat immer noch keiner etwas von dir gehört oder gesehen. So langsam macht man sich doch Sorgen, schaut vielleicht mal auf verkehr24.de nach oder heimischen Radiosendern nach Verkehrsnachrichten, aber dort ist nichts auffälliges.

Szenario 1: Du stehst in einem Stau, der bisher nicht gemeldet ist, weil er zu klein ist. Allerdings hockst du in einem Funkloch und kannst nicht erreicht werden.

Szenario 2: Du hattest einen Unfall und bist nicht in der Lage zu antworten.

So und nun überleg doch mal... bei 2. wäre es selbstverständlich nötig nach dir zu suchen. Bei 1. nicht, aber es sind mehrere Beamte unterwegs und suchen nach dir obwohl woanders vielleicht gerade ein Kind gequält wird und keine weiteren Beamten in der Nähe sind. Ich habe heulend angerufen und verlangt, dass die Leute sofort nach dir suchen.

Mh... somit verweise ich wieder auf meinen ersten Satz ;-) und füge hinzu: Ich gehe einfach mal davon aus, dass diese Menschen ihr möglichstes tun, denn sicher wird keiner von ihnen schlaflose Nächte haben wollen, weil sie etwas falsch eingeschätzt haben und jemand aus dem Grunde zu schaden kam.
Sebastian (Gast) - 10. Jan, 21:49

@pebbi

Szenario 1 sollte die Polizei die Zeit einer Handyortung kosten um herauszufinden dass ich in dem Stau stehe, den vor "X" Minuten die Leute gemeldet haben die "ganz vorn" den Stau verursachen.

Szenario 2 meldet der Polizei eine Position an einer "nicht Stau" und "nicht Parkplatz" stelle, wahrscheinlich in einer Kurve oder am Fluss.
Newty (Gast) - 11. Jan, 01:38

Dann orte mal, viel Spaß dabei. Ne Kreuzpeilung direkt unter nem Handymast meines Netzbetreibers(ja, Abstrahlwinkel der Richtantennen ist bekannt und hierdrin stand ich) hat ne Ungenauigkeit von 200m^2*pi. Auf dem Platten Autobahnland bis zu 2km^2*pi, mitten in ner Großstadt sind die Ortungen immerhin noch auf 600-800m Radius möglich - aber dort Aufgrund von Bebauung mit Vorsicht zu genießen.

Ich überlege gerade, wie das Leben wohl vor den Handys gewesen ist. Damals konnte man sich auch in Freizeitparks verlieren, auf Klo in einer Disco einschlafen, von der Straße rutschen und den Zug verpassen. Damals kam man dann zu einem Treffpunkt, hat sich abgemeldet, dass man die Nasszelle besucht oder kam halt nen Zug später, wenn man den "Empfangsdienst" am Zielort vom öffentlichen Fernsprecher nicht erreicht hat. Oder man hat den am Bahnhof ausrufen lassen, um die verspätete Ankunft mitzuteilen. Von der Straße rutschen kann man immer noch, ohne das vorher zu melden. Aber da bringt ne Handyortung nix(dort, wo wenig Leute sind, ist auch wenig Empfang => ungenaue Ortung)
retterblog.de (Gast) - 27. Feb, 19:26

Leute wie Du sind mit ihrer Erwartungshaltung daran Schuld, dass wir so hohe Steuern haben und die Krankenkssenbeiträge auf über 15% gestigen sind!

Vielen Dank dafür...

Wenn Du dich unbedingt lückenlos überwachen lassen möchtest, für den Fall die Dir mal ein Eichhörnchen ins Auto läuft oder so, dann miete Dir doch bitte den Service bei einer privaten Firma.

Was Du zu vergessen scheinst ist die Tatsachen, dass von Deinen Steuer wohl kaum auch nur ein Polizist bezahlt werden kann.
Ich jeden falls bin nicht bereit von meinen Steuern son scheiß zu bezahlen.

Is jetzt blöd oder? Wenn Du als Steuerzahler verlangst, dass der Staat Dir den Arsch abputzt, muss Du wohl auch damit rechnen, dass andere Steuerzahler das nicht tragen wollen
morrygan (Gast) - 26. Jan, 03:47

Sebastian?

Sebastian :-D

lol, du bist ja lustig! Was machst du denn, wenn der Akku mal leer geht? Also für mich persönlich wäre das eindeutig zu übertrieben und würde mich auch einengen... alle paar Minuten oder Stunden irgendwo sich melden müssen... abgesehen davon kann man von niemandem erwarten, dass er genau so wie du übervorsichtig ist und sich ständig online oder in der Nähe des Mobiltelefones aufhält.

Nur als Beispiel: Mein Freund hat einen Führerschein, fährt öfters mit dem Auto seiner Eltern, aber: er besitzt kein Handy (ist ja zum Glück noch keine Pflicht sowas in der Tasche zu haben). Wenn er sich jetzt mal den Abend über nicht meldet, ob er gut zu Hause angekommen ist, mache ich mir zwar meine Gedanken, aber es gibt tausende Gründe, warum er nicht mehr in ICQ online gekommen ist.
1. er war zu müde
2. er hat noch Freunde getroffen und ist mit denen unterwegs
3. er hat es vergessen
4. er ist noch woanders hin gefahren
5. er hatte eine Panne und dadurch tritt Punkt 3 in Kraft :-)
6. mein ICQ war aus weil ich vergessen hab es anzuschalten *lach*

Erst wenn ich am nächsten Tag einen Anruf bekäme "Ist der XY bei di? der ist gestern nicht nach Hause gekommen" würde ich 1. Alle Krankenhäuser abtelefonieren und 2. die örtliche Polizeidienststelle anrufen um nachzufragen, ob sich irgendwo ein Unfall letzte Nacht ereignete. Falls garkeine Spur zu sehen ist, wird die Vermisstenanzeige geschaltet.

Wenn meine Mutter weg wäre, würd ich erstmal alle meine Freunde usw. informieren und bitten, so schnell wie möglich zu mir zu kommen. Dann feiern wir dass sie weg ist. Danach, wenn alle ausgeschlafen haben und das Frühstück vorbei ist, geh ich zur nächsten Polizeidienststelle und sag dass sie nicht mehr da ist. (Bis dahin sind auch die besagten 24 Std. vorbei)

LG morry
Siggi (Gast) - 10. Jan, 21:16

24 Stunden sollten es sein, bis man eine Person als vermisst melden kann. Suche muss die Polizei nach 3 Tagen tippe ich jetzt mal.

Rene (Gast) - 12. Jan, 19:21

Gutes Beispiel

Hier habe ich ein Beispiel einer Vermisstensache gefunden:

http://truckonline.de/blog/2008/04/17/vermisste-lkw-fahrer/

Brigitte Stelte-Jauch (Gast) - 24. Jan, 15:08

Vermiste Person

Es ist schon manchmal unglaublich wie lange man warten muß,bis die Polizei etwas unternehmen kann.Realistisch gesehen halte ich eine Zeitspanne von 48 Stunden für angebracht,aber selbst diese Zeit ist wenn man auf Nachricht wartet zu lang !!
Meine Nachbarin und Freundin ist seid dem 19.01.10 Spurlos Verschwunden und wir ! das heißt der Ehemann und Freunde fühlen uns nicht richtig von der Polizei Unterstüzt ! da meine Freundin auch nicht Gesund ist und Medikamente nehmen muß ! wir wissen wirklich nicht mehr weiter ! wir haben von Plakaten aufhängen mit Foto schon alles gemacht ! Jede Stunde des wartens ist eine Qual !
Vielleicht haben Sie ja einen Rat ! Hie gebe ich Ihnen meine E-Mail Adresse b.jauch1@web.de wir sind für jeden Tip dankbar

LG Brigitte Stelte

morrygan (Gast) - 26. Jan, 03:50

???

Alles Gute für die Suche, Brigitte.

Ich hoffe, dass Ihre Nachbarin bald in gutem Zustand gefunden wird! Trotz Ihrer Schilderung bin ich mir sicher, dass die Polizei alles tut, was sie kann um zu helfen!
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