Gefährliche Situation
Heute nacht ging ich gegen 04:30 Uhr ans Telefon. Müde. Meine erste Nacht nach dem Urlaub. Der Chef krank und jede Menge, was ich zu tun habe. Die ganze Nacht sehr hektisch. Und dann diese Frau ...
"Polizeinotruf."
Die Stimme einer Frau zwischen 20 und 30. "Hallo, guten Morgen. Bei mir steht eine alte Frau vor der Tür. Die klingelt schon seit bestimmt 10 Minuten."
"So. Und was möchte sie genau?"
Verständnislos. "Das weiß ich doch nicht. Ich habe die Tür ja nicht aufgemacht. Aber sie ruft immer irgendwas, dass sie Hilfe braucht oder so."
Mühsam beherrscht. "Eine alte Frau steht seit 10 Minuten vor ihrer Tür, ruft um Hilfe - und sie machen nicht auf???"
Ganz selbstverständlich. "Nee, das traue ich mich nicht. Ich weiß ja nicht, was die genau will ...!"
Ich erspare mir alle Kommentare, denn meine Stimmungslage lässt keinen konstruktiven Dialog mehr zu. Ich erfrage die genaue Adresse und schicke Kollegen hin.
Ergebnis: Der Mann einer alten Dame war gestürzt. Sie war zu schwach, um ihn selbst wieder aufzuheben und klingelte in ihrer Angst und Verwirrung bei Nachbarn. Die Kollegen haben dem Herrn aufgeholfen, eine Beule am Kopf von einer RTW-Besatzung behandeln lassen und die Dame beruhigt.
Ihr seid dran.
"Polizeinotruf."
Die Stimme einer Frau zwischen 20 und 30. "Hallo, guten Morgen. Bei mir steht eine alte Frau vor der Tür. Die klingelt schon seit bestimmt 10 Minuten."
"So. Und was möchte sie genau?"
Verständnislos. "Das weiß ich doch nicht. Ich habe die Tür ja nicht aufgemacht. Aber sie ruft immer irgendwas, dass sie Hilfe braucht oder so."
Mühsam beherrscht. "Eine alte Frau steht seit 10 Minuten vor ihrer Tür, ruft um Hilfe - und sie machen nicht auf???"
Ganz selbstverständlich. "Nee, das traue ich mich nicht. Ich weiß ja nicht, was die genau will ...!"
Ich erspare mir alle Kommentare, denn meine Stimmungslage lässt keinen konstruktiven Dialog mehr zu. Ich erfrage die genaue Adresse und schicke Kollegen hin.
Ergebnis: Der Mann einer alten Dame war gestürzt. Sie war zu schwach, um ihn selbst wieder aufzuheben und klingelte in ihrer Angst und Verwirrung bei Nachbarn. Die Kollegen haben dem Herrn aufgeholfen, eine Beule am Kopf von einer RTW-Besatzung behandeln lassen und die Dame beruhigt.
Ihr seid dran.
Steel - 30. Jun, 13:41
David (Gast) - 30. Jun, 13:53
Also Menschen gibts, die gibt es nicht...
antworten
no0815girl (Gast) - 30. Jun, 13:56
Oh man, Zivilcourage gleich null.
Wenns jetzt ein seltsamer Mann gewesen wäre, aber eine alte Frau?
Wenns jetzt ein seltsamer Mann gewesen wäre, aber eine alte Frau?
reizzentrum (Gast) - 30. Jun, 13:57
Wer hat Schuld?
In meinen Augen ist dies AUCH Schuld der Medien, der Innenminister und ebenso (SORRY!) die Deutschen Polizeigewerkschaft (NICHT GdP!), die allesamt eine Atmosphäre der Angst schüren. Der normale Bürger ist mittlerweile so eingeschüchtert dass solche Szenen leider in Zukunft häufiger vorkommen werden :(
JollyOrc (Gast) - 30. Jun, 13:59
wen wunderts?
Die Medien schüren doch schon seit Jahren mehr oder weniger gezielt die Angst davor, dass immer und überall etwas böses lauere. Polizeiberichte erzählen davon, wie es schiefgegangen ist, nicht von den Leuten die geholfen haben ohne dass ihnen etwas passierte.
Früher oder später wird die Mehrheit so reagieren. Leider.
(Mich schauen Familie und Bekannte immer entsetzt an, wenn ich was von Zivilcourage erzähle. "Da könnte Dir doch sonstwas passieren!" oder gar "ja, und dann bist DU hinterher der, der angezeigt wird, weil der Angreifer sich wehgetan hat...")
Früher oder später wird die Mehrheit so reagieren. Leider.
(Mich schauen Familie und Bekannte immer entsetzt an, wenn ich was von Zivilcourage erzähle. "Da könnte Dir doch sonstwas passieren!" oder gar "ja, und dann bist DU hinterher der, der angezeigt wird, weil der Angreifer sich wehgetan hat...")
mgernhardt (Gast) - 1. Jul, 07:25
Ähm...
...also, das mit den "Polizeiberichten" (ich nehme an, hier sind Polizeipressemeldungen gemeint) stimmt so nicht. Da wird durchaus nicht nur Angst geschürt - im Gegenteil. (Zum Beweis empfehle ich einfach mal eine Woche lang die Lektüre der Pressemeldungen des Polizeipräsidiums Aachen.) Allerdings kann die Polizei die Presse nicht zwingen, genau die Meldungen zu drucken, die sie rausschickt.
Also pickt sich die Presse die raus, die Auflage bringen, und das sind nun mal nicht die guten Meldung.
Das liegt übrigens nicht nur an der Presse. Es gab zu Beginn der 90er eine Zeitung, die nur positive Meldungen veröffentlichte. Nach der zweiten Auflage ging diese Zeitung pleite. Darüber sollte man mal nachdenken, bevor man reflexartig die Schuld bei Polizei und Presse verortet.
Also pickt sich die Presse die raus, die Auflage bringen, und das sind nun mal nicht die guten Meldung.
Das liegt übrigens nicht nur an der Presse. Es gab zu Beginn der 90er eine Zeitung, die nur positive Meldungen veröffentlichte. Nach der zweiten Auflage ging diese Zeitung pleite. Darüber sollte man mal nachdenken, bevor man reflexartig die Schuld bei Polizei und Presse verortet.
Benjamin (Gast) - 30. Jun, 14:08
Kann ich verstehen. Ehrlich.
Und offen gesagt: Wenn bei mir nachts um halb fuenf wildfremde Menschen Sturm klingeln, werd ich auch nicht die Tuer aufmachen.
Immer wieder hoert man im Radio oder Fernsehen, wie Menschen durch zu-Hilfe-kommen beraubt, verletzt oder getoetet werden. Und das nicht erst seit der Geschichte am Muenchner S-Bahnhof. Da hilft einem auch kein posthumes Bundesverdienstkreuz mehr.
Wenn ich die Person, die klingelt, kenne, ist das was anderes.
Und offen gesagt: Wenn bei mir nachts um halb fuenf wildfremde Menschen Sturm klingeln, werd ich auch nicht die Tuer aufmachen.
Immer wieder hoert man im Radio oder Fernsehen, wie Menschen durch zu-Hilfe-kommen beraubt, verletzt oder getoetet werden. Und das nicht erst seit der Geschichte am Muenchner S-Bahnhof. Da hilft einem auch kein posthumes Bundesverdienstkreuz mehr.
Wenn ich die Person, die klingelt, kenne, ist das was anderes.
Nicole (Gast) - 30. Jun, 14:13
Ich kann's nicht verstehen. Scheiß doch drauf, was die Medien uns erzählen - wenn es bei mir klingelt und eine ältere Dame um Hilfe rufen würde, dann würde ich die Tür aufmachen und nachsehen, was los ist. Man kann es mit seiner Angst auch übertreiben.
Benedicta (Gast) - 30. Jun, 14:18
Na, immerhin hat sie überhaupt was getan - nämlich die Polizei verständigt.
Heißt es nicht immer, man soll NICHT selbst eingreifen, sondern lieber (und vor allem zuerst!) die Polizei verständigen, weil es sonst am Ende zwei Opfer und keinen Helfer gibt?
Ich habe hier das Glück, dass ich die meisten Nachbarn kenne und daher beim Klingeln an der Tür wüsste, ob das nun jemand Wildfremdes oder ein Nachbar wäre.
Nachts um 4:30 würde ich (als alleinstehende Frau in der Altersklasse deiner Anruferin) aber ganz sicher keinem Fremden die Tür öffnen - ich würde versuchen, per Gegensprechanlage das Anliegen herauszufinden und dann (wie die Frau in deinem Anruf) Polizei und/oder RTW verständigen. Dafür seid ihr da! - und ihr habt ganz sicher nichts davon, wenn sich jemand leichtsinnig selbst in Gefahr bringt.
Heißt es nicht immer, man soll NICHT selbst eingreifen, sondern lieber (und vor allem zuerst!) die Polizei verständigen, weil es sonst am Ende zwei Opfer und keinen Helfer gibt?
Ich habe hier das Glück, dass ich die meisten Nachbarn kenne und daher beim Klingeln an der Tür wüsste, ob das nun jemand Wildfremdes oder ein Nachbar wäre.
Nachts um 4:30 würde ich (als alleinstehende Frau in der Altersklasse deiner Anruferin) aber ganz sicher keinem Fremden die Tür öffnen - ich würde versuchen, per Gegensprechanlage das Anliegen herauszufinden und dann (wie die Frau in deinem Anruf) Polizei und/oder RTW verständigen. Dafür seid ihr da! - und ihr habt ganz sicher nichts davon, wenn sich jemand leichtsinnig selbst in Gefahr bringt.
Benedicta (Gast) - 30. Jun, 14:20
Es ist übrigens auch noch was anderes, wenn ich nicht allein im Haus bin - sobald noch mindestens eine zweite Person da wäre, würde ich auch erstmal helfen. Aber eben nicht im Alleingang.
Marie (Gast) - 4. Jul, 09:55
Naja, es heißt ja nicht umsonst in §323c, StGB ("insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr (...) möglich ist").
Ob man sich in der Situation allerdings in erhebliche eigen Gefahr begibt bleibt sicherlich fragwürdig, da es eine offensichtlich hilflose, alte Frau ist.
Ich bin ja absolut gegen Alleingänge in Gefahrensituationen, aber in dem Fall seh ich einfach keine Gefahr.
Aber das ist MEINE Meinung, die ich natürlich niemandem aufdrängen möchte.
Ob man sich in der Situation allerdings in erhebliche eigen Gefahr begibt bleibt sicherlich fragwürdig, da es eine offensichtlich hilflose, alte Frau ist.
Ich bin ja absolut gegen Alleingänge in Gefahrensituationen, aber in dem Fall seh ich einfach keine Gefahr.
Aber das ist MEINE Meinung, die ich natürlich niemandem aufdrängen möchte.
Marie (Gast) - 4. Jul, 09:58
Achja, was man natürlich fast immer tun kann, ohne sich in Gefahr zu bringen, ist die Polizei zu verständigen und das hat sie ja immerhin getan.
Dani (Gast) - 30. Jun, 14:37
*kopfschüttel*
Ich finde es echt schrecklich, wenn Leute einfach nicht helfen. Meiner Mutter erging es nicht anders. Die hatte einen "Psycho-Freund" der sie geschlagen hat und auf der Straße hinter ihr her gerannt ist. Sie hat laut um Hilfe gerufen oder ein anderes mal im Auto gehupt. Die Leute stehen versteckt hinterm Vorhang am Fenster aber keiner hilft. Ich kann ja verstehen, wenn sie sich nicht direkt einmischen wollen bzw Angst vorm dazwischen gehen haben. Aber man könnte doch wenigstens die Polizei anrufen und sagen, dass da jemand Hilfe braucht.
Ich bins (Gast) - 2. Jul, 03:59
Verständlich, würde (jetzt) auch nicht anders reagieren. Gut ich würde nicht am Fenster stehen sondern sie einfach ignorieren. Denn wenn sie so einen Freund hat und bei ihm bleibt (klar, sie ist ja mit ihm zusammen weil er gut aussieht. Der Charakter war von Anfang an uninteressant und das was wichtig ist hat er ja immer noch, wieso sollte sie also gehen) ist sie selbst Schuld.
Aber davon abgesehen habe ich einmal den Fehler gemacht und habe einer Nachbarin gegen ihren gewalttätigen Freund geholfen der sie vor meiner Tür grün und blau geschlagen hat (für Polizei anrufen war keine Zeit, bis dahin hätte er sie ins Krankenhaus geschlagen oder schlimmeres) und hab ihn eben von ihr weggezogen. In Folge kam es zu einer Schlägerei zwischen ihm und mir.
Er zeigte mich daraufhin wegen Körperverletzung an und aus lauter Dankbarkeit das ich (vielleicht) ihr Leben gerettet habe, zumindest aber sie vor dem Krankenhaus bewahrt, sagte sie gegen mich vor Gericht aus und log das ich ihn grundlos angegriffen hätte und ihre Prellungen etc. die sie von ihm hatte ebenfalls von mir wären weil sie ihm zu Hilfe kommen wollte.
Ich durfte 2 mal Schmerzensgeld bezahlen und verlor meine Wohnung weil ich ja gewalttätig bin und auf andere Mieter losgehe.
Ne, wenn ich eine Frau sehe die von ihrem Kerl geschlagen wird dann würde ich höchstens noch darüber lachen.
---
Zum Thema: Ich finde die Frau hat richtig reagiert, sie hat die Polizei gerufen. Es schien ja keine Gefahr im Verzug zu sein (zumindest war nicht sofort ersichtlich das es sich um einen Notfall handelt der sofortiges Eingreifen erfordert) so das man sich nicht unnötig selbst in Gefahr bringen muss. Andere hätten vielleicht gar nicht reagiert. Um 4:30 einem fremden die Tür zu öffnen birgt immer ein gewisses Risiko, weswegen die Polizei zu rufen die bessere Reaktion ist. Man hätte aber vorher versuchen können herauszufinden was eigentlich das Problem ist.
Aber davon abgesehen habe ich einmal den Fehler gemacht und habe einer Nachbarin gegen ihren gewalttätigen Freund geholfen der sie vor meiner Tür grün und blau geschlagen hat (für Polizei anrufen war keine Zeit, bis dahin hätte er sie ins Krankenhaus geschlagen oder schlimmeres) und hab ihn eben von ihr weggezogen. In Folge kam es zu einer Schlägerei zwischen ihm und mir.
Er zeigte mich daraufhin wegen Körperverletzung an und aus lauter Dankbarkeit das ich (vielleicht) ihr Leben gerettet habe, zumindest aber sie vor dem Krankenhaus bewahrt, sagte sie gegen mich vor Gericht aus und log das ich ihn grundlos angegriffen hätte und ihre Prellungen etc. die sie von ihm hatte ebenfalls von mir wären weil sie ihm zu Hilfe kommen wollte.
Ich durfte 2 mal Schmerzensgeld bezahlen und verlor meine Wohnung weil ich ja gewalttätig bin und auf andere Mieter losgehe.
Ne, wenn ich eine Frau sehe die von ihrem Kerl geschlagen wird dann würde ich höchstens noch darüber lachen.
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Zum Thema: Ich finde die Frau hat richtig reagiert, sie hat die Polizei gerufen. Es schien ja keine Gefahr im Verzug zu sein (zumindest war nicht sofort ersichtlich das es sich um einen Notfall handelt der sofortiges Eingreifen erfordert) so das man sich nicht unnötig selbst in Gefahr bringen muss. Andere hätten vielleicht gar nicht reagiert. Um 4:30 einem fremden die Tür zu öffnen birgt immer ein gewisses Risiko, weswegen die Polizei zu rufen die bessere Reaktion ist. Man hätte aber vorher versuchen können herauszufinden was eigentlich das Problem ist.
BloggenderTechniker (Gast) - 27. Jul, 20:08
@Ich Bins: Gut, ist echt kacke gelaufen für dich, mein Beileid. Aber selbst wenn ich zu Unrecht eine Haftstrafe absitzen müsste - ich würds wieder tun, nur das nächste mal würde ich höchstwahrscheinlich dafür sorgen dass der Idiot der seine Frau geschlagen hat nicht mehr vor Gericht aussagen kann.
WissenIstNacht (Gast) - 30. Jun, 14:54
Als es bei uns neulich Nacht um kurz nach 2 klingelte, war am Morgen darauf die ganze Klingelanlage verschwunden (Vandalen...)...
Hier klingelt es jedes Wochenende... und ich stehe deswegen nicht auf - bei vermehrtem Klingeln dann schon.
Wobei man in einer Partyvolk-Innenstadtlage wirklich abstumpft.
Ich denke es macht einen Unterschied, ob ich z. B. in einem Mehrfamilienhaus bin und den Klingelnden durch den Türspion sehen kann oder ob das anonym jemand auf der Straße ist, dem ich mit dem Summer erst mal Zutritt ins Haus verschaffen muss. Aber wenn ich schon sehe, dass es eine ältere Frau ist, dann kann ich vielleicht auch fragen was los ist (ob durch das Fenster oder die geschlossene Tür). Und eine ältere Frau an sich, die um die Zeit klingelt, braucht wirklich Hilfe...!
Hier klingelt es jedes Wochenende... und ich stehe deswegen nicht auf - bei vermehrtem Klingeln dann schon.
Wobei man in einer Partyvolk-Innenstadtlage wirklich abstumpft.
Ich denke es macht einen Unterschied, ob ich z. B. in einem Mehrfamilienhaus bin und den Klingelnden durch den Türspion sehen kann oder ob das anonym jemand auf der Straße ist, dem ich mit dem Summer erst mal Zutritt ins Haus verschaffen muss. Aber wenn ich schon sehe, dass es eine ältere Frau ist, dann kann ich vielleicht auch fragen was los ist (ob durch das Fenster oder die geschlossene Tür). Und eine ältere Frau an sich, die um die Zeit klingelt, braucht wirklich Hilfe...!
Benjamin (Gast) - 30. Jun, 14:57
Genau, denn aeltere Frauen, die nachts klingeln, KOENNEN gar keine boesen Absichten haben.
So wie alle Motorradfahrer boese Rocker und jeder langhaarige Jugendliche ein boeser Hacker ist.
So wie alle Motorradfahrer boese Rocker und jeder langhaarige Jugendliche ein boeser Hacker ist.
DigiTalk (Gast) - 30. Jun, 15:14
Naja, vielleicht hat die alte Frau wirklich nichts böses im Sinn. Aber wer weiß, ob sie das freiwillig tut? Es soll ja schon vorgekommen sein, dass Bösewichte jemand harmlos wirkenden und naiven (oder bei alten Frauen häufiger anzutreffen: geistig verwirrten) dazu bringen, irgendwo zu klingeln, um dann, wenn die Tür geöffnet wird, sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen.
Ich denke, bei einem Unbekannten Menschen vor der Tür ist der Richtige Weg tatsächlich die Kommunikation durch Tür oder Gegensprechanlage und daraufhin das Verständigen der Polizei oder des Rettungsdienstes.
Ich denke, bei einem Unbekannten Menschen vor der Tür ist der Richtige Weg tatsächlich die Kommunikation durch Tür oder Gegensprechanlage und daraufhin das Verständigen der Polizei oder des Rettungsdienstes.
Anise (Gast) - 30. Jun, 16:06
Sie hat doch was getan, sie hat die Polizei gerufen. Andere werden das Klingeln auch gehört haben, und sie haben nichts getan.
Wenn ich tagsüber auf der Strasse jemanden sehe, der Hilfe braucht, dann ist das was anderes mitten in der Nacht, wenn ich die Situation gar nicht einschätzen kann.
Wenn ich tagsüber auf der Strasse jemanden sehe, der Hilfe braucht, dann ist das was anderes mitten in der Nacht, wenn ich die Situation gar nicht einschätzen kann.
PhillyH (Gast) - 30. Jun, 16:32
Mir schießt dann gleich wieder durch den Kopf was passieren würde wenn ICH mal hilfe bräuchte und man mir nicht die tür öffnen würde. Ich finde das ganz schlimm. bei einem mann okay, aber wie kann man einer älteren dame in so einer situation nicht helfen?!
J. (Gast) - 30. Jun, 18:21
Wenn eine alte Dame an der Tür um Hilfe ruft, kann man - bei allem Misstrauen - zumindest nachfragen, was passiert ist.
Ich traue mir und den meisten anderen so viel Menschenkenntnis zu, dann zu begreifen, dass es die Nachbarin ist und dass sie Hilfe benötigt.
Ich traue mir und den meisten anderen so viel Menschenkenntnis zu, dann zu begreifen, dass es die Nachbarin ist und dass sie Hilfe benötigt.
Anise (Gast) - 30. Jun, 19:26
Es war eine fremde Frau, und um zu erfahren was los ist musst du die Tür öffnen, ich weiß nicht, ob es eine Gegensprechanlage gibt, und selbst wenn, du weißt immer noch nicht, ob nicht noch jemand draußen steht. Ich als Frau hätte das Fenster geöffnet und nachgefragt, und dann hätte ich die Polizei angerufen, aber ich hätte nicht geöffnet. Helfen ja, aber ich bringe mich nicht selbst in Gefahr.
Ich sehe da wirklich einen Unterschied zu der Situation, dass jemand in deiner Nähe stürzt, im Laden oder auf der Strasse. Natürlich helfe ich da.
Ich sehe da wirklich einen Unterschied zu der Situation, dass jemand in deiner Nähe stürzt, im Laden oder auf der Strasse. Natürlich helfe ich da.
Nightstream27 (Gast) - 30. Jun, 19:44
Des Rätsels Lösung...
ist doch recht simpel: Fenster auf, rausbrüllen, was los ist und dann die 112 anrufen, RTW dahin "bestellen" und peng.
Oder, wem das zu "mühsam" ist: direkt die 110 rufen, Lage melden (und zwar nicht erst 10 Minuten später!!) und peng.
Ist alles nicht so schwierig, aber vielleicht liegts auch daran, dass viele Menschen erstmalig in so eine befremdliche Situation kommen.
Was das Angst schüren angeht: klares Jain. Nachts, unbekannte Person spricht dafür, das Alter der Dame eher dagegen.
Nicht jede Omi ist lieb, aber der Großteil schon ;-)
Ich kann dich, Steel, aber gut verstehen, dass dir ein Augenrollen entsprungen ist. Vergiss nicht: für manche (viele) Menschen bedeutet eine unbekannte Situation Stress.
Was Stress anrichten kann, ist offensichtlich.
Lieben Gruß,
Nighty
Oder, wem das zu "mühsam" ist: direkt die 110 rufen, Lage melden (und zwar nicht erst 10 Minuten später!!) und peng.
Ist alles nicht so schwierig, aber vielleicht liegts auch daran, dass viele Menschen erstmalig in so eine befremdliche Situation kommen.
Was das Angst schüren angeht: klares Jain. Nachts, unbekannte Person spricht dafür, das Alter der Dame eher dagegen.
Nicht jede Omi ist lieb, aber der Großteil schon ;-)
Ich kann dich, Steel, aber gut verstehen, dass dir ein Augenrollen entsprungen ist. Vergiss nicht: für manche (viele) Menschen bedeutet eine unbekannte Situation Stress.
Was Stress anrichten kann, ist offensichtlich.
Lieben Gruß,
Nighty
schnuffte - 30. Jun, 21:52
Auweia. Das ist frustrierend, dass schon einer alten Dame die offensichtlich Hilfe braucht, diese nicht gewährt wird, und sie stattdessen Misstrauen, Unverständnis und Ignoranz ausgesetzt ist. Was für eine Gesellschaft!!! Die junge Dame gehört mit dem StGb geohrfeigt...
mgernhardt (Gast) - 1. Jul, 07:27
Meine Güte...
Gut, dass Du kein Richter bist...
anonym (Gast) - 30. Jun, 23:13
armes deutschland - wirklich.
die anruferin hat definitiv zu viele krimis geschaut.
da sieht man mal wie weit wir schon sind.
@ steel, ich wünsche dir eine ruhige nachtschicht 8)
die anruferin hat definitiv zu viele krimis geschaut.
da sieht man mal wie weit wir schon sind.
@ steel, ich wünsche dir eine ruhige nachtschicht 8)
nowaks nähkästchen (Gast) - 30. Jun, 23:39
Ich bin eine Frau und ich hatte schon mal ein Erlebnis, wo scheinbar nur eine Person vor meiner Tür stand, bis ich selbige aufmachte.... :-/
Das ging damals halbwegs glimpflich ab und war mehr lästig als gefährlich, aber wo ich jetzt wohne ist es gerade im Sommer auch so, daß ich nicht sehen kann, wer nur einen halben Meter weiter vor meiner Haustür weg im Dunkeln im Gebüsch steht.
Ganz ehrlich, ich würde um 4.30 Uhr wenn ich alleine wäre auch eher nicht aufmachen. (Siehe oben, ich mache Fehler ungern zwei Mal.) Sondern auch lieber die Polizei rufen.
(Wobei ich die Nachbarn aus dem Haus selber kenne, das wäre was anders. Aber unser Wohnviertel hat etwa 3000 Bewohner, die kenne ich nicht alle.)
Das ging damals halbwegs glimpflich ab und war mehr lästig als gefährlich, aber wo ich jetzt wohne ist es gerade im Sommer auch so, daß ich nicht sehen kann, wer nur einen halben Meter weiter vor meiner Haustür weg im Dunkeln im Gebüsch steht.
Ganz ehrlich, ich würde um 4.30 Uhr wenn ich alleine wäre auch eher nicht aufmachen. (Siehe oben, ich mache Fehler ungern zwei Mal.) Sondern auch lieber die Polizei rufen.
(Wobei ich die Nachbarn aus dem Haus selber kenne, das wäre was anders. Aber unser Wohnviertel hat etwa 3000 Bewohner, die kenne ich nicht alle.)
torres (Gast) - 1. Jul, 07:07
An die Verzagten :-)
Ich kann das ja nachvollziehen, dass man nachts als allein lebender Mensch nicht einfach so die Tür aufmacht - und dann ist es in meinen Augen auch ok, wenn man die Polizei ruft. Was mich aber so fassungslos macht an der Geschichte, ist dass die Anruferin offenbar ja 10 Minuten damit gewartet hat und irgendwie gehofft hat, dass die alte Dame weggeht oder sowas. Wenn ich mir vorstelle, ich wäre die alte Dame, ich klingele bei den Nachbarn, rufe um Hilfe und dann ruft von denen einer die Polizei, ich würde den Glauben an die Menschheit verlieren. Mistgesellschaft.
mgernhardt (Gast) - 1. Jul, 07:36
Akademische Diskussion
Ganz ehrlich, ich finde, dass der springende Punkt an der Geschichte noch gar nicht bemerkt wurde.
Natürlich würde ich die Tür auch nicht einer wildfremden und mir unbekannten Person öffnen, wenn ich allein daheim wäre. Ich würde allerdings fragen, was sie denn wohl will... und damit hätte man das Ganze schon nach kurzer Zeit klären können.
Der Punkt ist doch, dass es eine NACHBARIN war. Wahrscheinlich bin ich hoffnungslos altmodisch, aber wenn ich irgendwo einziehe, dann klingele ich doch nach vollbrachtem Umzug mal bei den Nachbarn an, um zu sagen, dass ich die Neue bin. Eine Zeit lang bin ich berufsbedingt ziemlich häufig umgezogen, deswegen bringe ich es auf stolze 12 Umzüge in meinem Leben - und ich kannte immer meine Nachbarn. Mir ist vollkommen schleierhaft, wie man seine Nachbarn nicht kennen kann.
Sogar, als ich bei meinen Verwandten in Berlin (bevor mir jetzt einer mit der Anonymität der Großstadt kommt) zwei Wochen Housesitting gemacht hatte, kannte ich die Nachbarn - und hatte ein ganz besonderes Auge auf die 98-Jährige nebenan. Wenn da die Rolläden zur gewohnten Uhrzeit hochgingen, war ich beruhigt!
Irgendwann, wenn man nicht völlig vernagelt in der Birne durch die Welt wandelt, kennt man sogar die Leute aus der weiteren Umgebung.
Manchmal frage ich mich wirklich, WAS Menschen denken und ob sie es überhaupt tun. Ich fürchte, vielen ist diese Tätigkeit auch einfach zu anstrengend.
Natürlich würde ich die Tür auch nicht einer wildfremden und mir unbekannten Person öffnen, wenn ich allein daheim wäre. Ich würde allerdings fragen, was sie denn wohl will... und damit hätte man das Ganze schon nach kurzer Zeit klären können.
Der Punkt ist doch, dass es eine NACHBARIN war. Wahrscheinlich bin ich hoffnungslos altmodisch, aber wenn ich irgendwo einziehe, dann klingele ich doch nach vollbrachtem Umzug mal bei den Nachbarn an, um zu sagen, dass ich die Neue bin. Eine Zeit lang bin ich berufsbedingt ziemlich häufig umgezogen, deswegen bringe ich es auf stolze 12 Umzüge in meinem Leben - und ich kannte immer meine Nachbarn. Mir ist vollkommen schleierhaft, wie man seine Nachbarn nicht kennen kann.
Sogar, als ich bei meinen Verwandten in Berlin (bevor mir jetzt einer mit der Anonymität der Großstadt kommt) zwei Wochen Housesitting gemacht hatte, kannte ich die Nachbarn - und hatte ein ganz besonderes Auge auf die 98-Jährige nebenan. Wenn da die Rolläden zur gewohnten Uhrzeit hochgingen, war ich beruhigt!
Irgendwann, wenn man nicht völlig vernagelt in der Birne durch die Welt wandelt, kennt man sogar die Leute aus der weiteren Umgebung.
Manchmal frage ich mich wirklich, WAS Menschen denken und ob sie es überhaupt tun. Ich fürchte, vielen ist diese Tätigkeit auch einfach zu anstrengend.
Heiko (Gast) - 1. Jul, 07:45
Traurig
Ich hasse es bei der Polizei anzurufen. Wegen leuten wie dir.
Es ist dein Job. Wenn du damit nicht klar kommst, dann lass ihn einfach sein!
Egal ob du Müde oder überlastet bist. Das sind wir in unseren Berufen auch.
Aber die Polizei rechtfertigt es unfreundlich zu sein!
Es ist dein Job. Wenn du damit nicht klar kommst, dann lass ihn einfach sein!
Egal ob du Müde oder überlastet bist. Das sind wir in unseren Berufen auch.
Aber die Polizei rechtfertigt es unfreundlich zu sein!
weitweg (Gast) - 11. Jul, 11:06
unverständnis
Ich bin seit meinem 16. Lebensjahr erst ehren- dann hauptamtlich im Rettungsdienst tätig.
Dein Kommentar zeigt, dass Du nicht die leiseste Ahnung hast, wie frustrierend solche Situationen sind - gerade für die Helfer.
Stell Dich mal vor eine Uhr und warte 10min ab. Und dann frag dich selbst, ob du als Hilfloser diese Zeitspanne lang vor einer Tür betteln möchtest!
In Steels Situation wäre mir das genauso sauer aufgestoßen. Die Anruferin hätte durch die Tür hinweg fragen können, was passiert ist. Da wäre sie nicht in Gefahr gewesen und die Frau draußen hätte gewusst was passiert.
Es gibt Tage, da hasse ich meinen Job - wegen Leuten wie Dir.
Dein Kommentar zeigt, dass Du nicht die leiseste Ahnung hast, wie frustrierend solche Situationen sind - gerade für die Helfer.
Stell Dich mal vor eine Uhr und warte 10min ab. Und dann frag dich selbst, ob du als Hilfloser diese Zeitspanne lang vor einer Tür betteln möchtest!
In Steels Situation wäre mir das genauso sauer aufgestoßen. Die Anruferin hätte durch die Tür hinweg fragen können, was passiert ist. Da wäre sie nicht in Gefahr gewesen und die Frau draußen hätte gewusst was passiert.
Es gibt Tage, da hasse ich meinen Job - wegen Leuten wie Dir.
Der Dicke (Gast) - 1. Jul, 09:05
Werft den ersten Stein!
Ich kann das eigentlich gut verstehen.
Klingelt mich da jemand aus dem Bett mitten in der Nacht, ich wüsste nicht wie ich als Frau reagieren würde wenn eine Fremde Person vor der Tür steht. Halbdunkel durch die "Glubschlinse" des Spions, den Schlaf noch in den Augen.
Je nach Wohnsituation ist es vielleicht auch gar nicht so ungewöhnlich das im Hausflur irgendwelche komischen Typen rumschleichen. Also ich weiß nicht wie ich reagiert hätte,
Was aber auch hinter der Geschichte steckt ist, dass die junge Frau die ältere Nachbarin sich nicht kannten. Das zeigt doch nur, welche Vereinsamung um sich greift.
Und genau das ist doch der Punkt an dem JEDER von uns ansetzen kann. Mal ein freundliches "Hallo" und "Wie gehts" und etwas Interesse an dem Anderen: "Habe ja Ihren Mann lange nicht mehr gesehen? Gehts Ihm gut?" das sind nicht gerade Sätze die einen umbringen - oder?
P.S.: Freut mich übrigens das Du wieder Nachtschicht hast und es wieder ämusante und nachdenkliche Geschichten gibt. Du schreibt so schön präzise, bringst es auf den Punkt und trotzdem nicht zu lang. Bitte mach weiter so!
Klingelt mich da jemand aus dem Bett mitten in der Nacht, ich wüsste nicht wie ich als Frau reagieren würde wenn eine Fremde Person vor der Tür steht. Halbdunkel durch die "Glubschlinse" des Spions, den Schlaf noch in den Augen.
Je nach Wohnsituation ist es vielleicht auch gar nicht so ungewöhnlich das im Hausflur irgendwelche komischen Typen rumschleichen. Also ich weiß nicht wie ich reagiert hätte,
Was aber auch hinter der Geschichte steckt ist, dass die junge Frau die ältere Nachbarin sich nicht kannten. Das zeigt doch nur, welche Vereinsamung um sich greift.
Und genau das ist doch der Punkt an dem JEDER von uns ansetzen kann. Mal ein freundliches "Hallo" und "Wie gehts" und etwas Interesse an dem Anderen: "Habe ja Ihren Mann lange nicht mehr gesehen? Gehts Ihm gut?" das sind nicht gerade Sätze die einen umbringen - oder?
P.S.: Freut mich übrigens das Du wieder Nachtschicht hast und es wieder ämusante und nachdenkliche Geschichten gibt. Du schreibt so schön präzise, bringst es auf den Punkt und trotzdem nicht zu lang. Bitte mach weiter so!
Claudia (Gast) - 1. Jul, 09:28
Ich bin erstaunt ob der Argumentation "als Frau". Ist uns bei der Verteilung der Cromosomen gleich der Kelch mit Komunikationsfähigkeit und Empathie vorbeigegangen?
Ich bemühe mich, meine Mitmenschen so zu behandeln, ich ich das auch gerne hätte. Ich halte auch nachts im heimischen Wald an, wenn da ein Auto unpassend rumsteht. Wohlwissend, das da ein großes Funkloch ist.
Da gibts irgendwie so einen Spruch: wenn ich Hufgetrappel höre, denke ich an Pferde und nicht an Zebras.
Ich bemühe mich, meine Mitmenschen so zu behandeln, ich ich das auch gerne hätte. Ich halte auch nachts im heimischen Wald an, wenn da ein Auto unpassend rumsteht. Wohlwissend, das da ein großes Funkloch ist.
Da gibts irgendwie so einen Spruch: wenn ich Hufgetrappel höre, denke ich an Pferde und nicht an Zebras.
Der Maskierte (Gast) - 1. Jul, 13:07
Bei mir klingelte auch mal eine alte Frau
Es war an einem lauschigen Frühlingstag im Mai, ein Samstag. Ich hatte gerade meine Pizza vom Pizzataxi in Empfang genommen und das erste Stück verzehrt, als die Türklingel hektisch geht. Zeugen Jehovas? Ich wollte es schon ignorieren, aber irgendwas trieb mich dann doch nachschauen.
Durch den Spion sehe ich meine alte Nachbarin von oben, die total aufgelöst dasteht. Ich öffne die Tür und sie bringt mir nur noch "Jürgen... in der Küche hingefallen!" entgegen. Die Tür meiner jungen Nachbarin Christel neben mir geht auch auf. Ich nehme meinen Schlüssel, ziehe meine Wohnungstür ins Schloss und renne hoch in die Küche. Da liegt Jürgen, sehr ungünstig mit dem Hinterkopf an einem Küchenschrank liegend. Er ist noch ansprechbar, kann aber nicht reden und man sieht sofort, dass er halbseitig gelähmt ist. Schlaganfall. Ich renne ins Wohnzimmer, schnappe das Telefon und wähle die 112. Dabei renne ich zurück in die Küche. Wie vom Band spule ich die Adresse und meinen Verdacht auf Schlaganfall runter. Ob er ansprechbar sei, werde ich gefragt. Ja, aber er kann nicht antworten. Er atmet und liegt ungünstig. Notarzt ist auf dem Weg, sagt man mir. Während dessen müssen Christel und Jürgens Frau zurück gekommen sein.
Ich schicke Christel raus an die Straßenecke, damit sie den Notarzt einweisen kann und Jürgens Frau lasse ich ein Kissen aus dem Wohnzimmer holen, um den Kopf zu stützen, der so ungünstig am Küchenschrank hängt. Ich habe Angst, dass die Wirbelsäule oder der Nacken Schaden genommen haben können und rede beruhigend auf Jürgen ein, er soll ruhig liegen bleiben, alles wird gut, Hilfe ist auf dem Weg und ich bin bei ihm.
Ich bekomme das Kissen, schiebe es vorsichtig statt meiner Hand unter den Nacken und dann kann ich nur noch ihm über den Kopf streicheln und weiter mit ihm reden.
Seine Frau rennt total nervös und hilflos durch die Küche, ich habe Angst, dass die mir noch umkippt. Aber erstmal braucht Jürgen mich.
Nach schier unendlich erscheinender Zeit, aber wahrscheinlich keine 3 Minuten hat es seit meinem Anruf gedauert, höre ich das Einsatzhorn des Notarztes. Ich war noch nie so froh im Leben, dieses Horn zu hören. Das Geräusch wird lauter und nähert sich und hört auf einmal auf. Wenige Momente später stürmt die Notärztin in die Küche. Sie schaut mich an und ich sage nur: "Schlaganfall." Sie nickt und kümmert sich um Jürgen. Dann kommt der Rettungsassistent mit dem ganzen zusätzlichen Gepäck und ich ziehe Jürgens Frau sanft aus der Küche ins Wohnzimmer.
Christel ist ebenfalls wieder da und begleitet uns. Jürgens Frau ist in Tränen aufgelöst. Ich frage sie nach ihrem Enkel, mit dem ich letztens mal kurz zu tun hatte und von dem ich weiß, dass er in der Nähe wohnt, während Christel sich liebevoll um sie kümmert. Sie kann mir sagen, wo ich ihr Telefonbuch finde und sie sucht mir noch seine Handynummer raus.
Ich rufe an: "Ja, hallo, hier ist der Nachbar von Ihrer Oma. Der Opa ist gerade in der Küche umgefallen und die Oma brauch jetzt Hilfe." Ja, er kommt sofort. Ich versuche auch noch ein wenig Jürgens Frau zu beruhigen, da kommt ein Rettungsassistent des hinzugerufenen Rettungswagens ins Wohnzimmer und fragt nach Medikamenten etc. Der Jürgen müsse jetzt ins Krankenhaus. Seine Frau sucht die Sachen raus, während Jürgen auf die Trage verfrachtet wird und es hinunter zum Rettungswagen geht. Ich werde gebeten, dass ich den Koffer vom Rettungsassistenten bitte mitnehmen möchte. Dann geht es wie in einer Prozession hinunter.
Draußen auf der Straße wird Jürgen gerade in den RTW eingeladen, da kommt der Enkel mit seiner Frau. Kurze Worte zur Oma und zu den Rettungsdienstlern, wo der Opa jetzt hinkomme. Dann bedankt er sich noch überschwenglich bei mir - wofür eigentlich? - und ich frage noch, ob man ohne mich klarkommt. Ja, kommt man und nochmal überschwenglicher Dank.
Ich gehe zurück ins Haus, sperre meine Wohnung auf, trete ein. Bis eben war ich noch cool und die Ruhe selbst. Doch dann fällt die Tür zurück ins Schloss und es trifft mich wie ein Hammerschlag. Beinahe hätte ich noch einen Notarzt gebraucht...
Durch den Spion sehe ich meine alte Nachbarin von oben, die total aufgelöst dasteht. Ich öffne die Tür und sie bringt mir nur noch "Jürgen... in der Küche hingefallen!" entgegen. Die Tür meiner jungen Nachbarin Christel neben mir geht auch auf. Ich nehme meinen Schlüssel, ziehe meine Wohnungstür ins Schloss und renne hoch in die Küche. Da liegt Jürgen, sehr ungünstig mit dem Hinterkopf an einem Küchenschrank liegend. Er ist noch ansprechbar, kann aber nicht reden und man sieht sofort, dass er halbseitig gelähmt ist. Schlaganfall. Ich renne ins Wohnzimmer, schnappe das Telefon und wähle die 112. Dabei renne ich zurück in die Küche. Wie vom Band spule ich die Adresse und meinen Verdacht auf Schlaganfall runter. Ob er ansprechbar sei, werde ich gefragt. Ja, aber er kann nicht antworten. Er atmet und liegt ungünstig. Notarzt ist auf dem Weg, sagt man mir. Während dessen müssen Christel und Jürgens Frau zurück gekommen sein.
Ich schicke Christel raus an die Straßenecke, damit sie den Notarzt einweisen kann und Jürgens Frau lasse ich ein Kissen aus dem Wohnzimmer holen, um den Kopf zu stützen, der so ungünstig am Küchenschrank hängt. Ich habe Angst, dass die Wirbelsäule oder der Nacken Schaden genommen haben können und rede beruhigend auf Jürgen ein, er soll ruhig liegen bleiben, alles wird gut, Hilfe ist auf dem Weg und ich bin bei ihm.
Ich bekomme das Kissen, schiebe es vorsichtig statt meiner Hand unter den Nacken und dann kann ich nur noch ihm über den Kopf streicheln und weiter mit ihm reden.
Seine Frau rennt total nervös und hilflos durch die Küche, ich habe Angst, dass die mir noch umkippt. Aber erstmal braucht Jürgen mich.
Nach schier unendlich erscheinender Zeit, aber wahrscheinlich keine 3 Minuten hat es seit meinem Anruf gedauert, höre ich das Einsatzhorn des Notarztes. Ich war noch nie so froh im Leben, dieses Horn zu hören. Das Geräusch wird lauter und nähert sich und hört auf einmal auf. Wenige Momente später stürmt die Notärztin in die Küche. Sie schaut mich an und ich sage nur: "Schlaganfall." Sie nickt und kümmert sich um Jürgen. Dann kommt der Rettungsassistent mit dem ganzen zusätzlichen Gepäck und ich ziehe Jürgens Frau sanft aus der Küche ins Wohnzimmer.
Christel ist ebenfalls wieder da und begleitet uns. Jürgens Frau ist in Tränen aufgelöst. Ich frage sie nach ihrem Enkel, mit dem ich letztens mal kurz zu tun hatte und von dem ich weiß, dass er in der Nähe wohnt, während Christel sich liebevoll um sie kümmert. Sie kann mir sagen, wo ich ihr Telefonbuch finde und sie sucht mir noch seine Handynummer raus.
Ich rufe an: "Ja, hallo, hier ist der Nachbar von Ihrer Oma. Der Opa ist gerade in der Küche umgefallen und die Oma brauch jetzt Hilfe." Ja, er kommt sofort. Ich versuche auch noch ein wenig Jürgens Frau zu beruhigen, da kommt ein Rettungsassistent des hinzugerufenen Rettungswagens ins Wohnzimmer und fragt nach Medikamenten etc. Der Jürgen müsse jetzt ins Krankenhaus. Seine Frau sucht die Sachen raus, während Jürgen auf die Trage verfrachtet wird und es hinunter zum Rettungswagen geht. Ich werde gebeten, dass ich den Koffer vom Rettungsassistenten bitte mitnehmen möchte. Dann geht es wie in einer Prozession hinunter.
Draußen auf der Straße wird Jürgen gerade in den RTW eingeladen, da kommt der Enkel mit seiner Frau. Kurze Worte zur Oma und zu den Rettungsdienstlern, wo der Opa jetzt hinkomme. Dann bedankt er sich noch überschwenglich bei mir - wofür eigentlich? - und ich frage noch, ob man ohne mich klarkommt. Ja, kommt man und nochmal überschwenglicher Dank.
Ich gehe zurück ins Haus, sperre meine Wohnung auf, trete ein. Bis eben war ich noch cool und die Ruhe selbst. Doch dann fällt die Tür zurück ins Schloss und es trifft mich wie ein Hammerschlag. Beinahe hätte ich noch einen Notarzt gebraucht...
Olli (Gast) - 1. Jul, 15:09
Leider ist sowas heutzutage nur noch für die wenigsten Menschen selbstverständlich...
Steel (Gast) - 1. Jul, 14:29
Hinweis zu der FREMDEN alten Frau:
Sie ist eine Nachbarin, die im selben Mehrfamilienhaus lebt ...
Sie ist eine Nachbarin, die im selben Mehrfamilienhaus lebt ...
Panama Jack (Gast) - 2. Jul, 10:44
Wieviel "Mehr" denn? (gilt auch für mgernhardt weiter oben)
Bei 6 oder von mir aus auch 10 Parteien seh ich auch zu, dass ich meine Nachbarn kenne (und sie mich), aber bei nem großen Block mit 30 oder 50 Parteien müsst ihr mir denjenigen erstmal zeigen, der sich überall vorstellt. Da würde ich mich z.B. auf die Etage beschränken und den Rest laufen lassen. (also wenn man z.B jemanden regelmäßiger im Treppenhaus trifft oder so)
Und auch jetzt hab ich z.B. nen Nachbarn, den ich nie sehe: er geht aus dem Haus, wenn ich noch penne, und wenn ich wiederkomme, geht er schon ins Bett, wir laufen uns vielleicht 1-2 Mal im Jahr übern Weg.
Abgesehen davon: ob ich meine alte Omi aus dem Erdgeschoss nachts erkennen würde, im Nachthemd und ohne Perücke und Zähne ;-) ), kann ich ganz ehrlich auch nicht sagen.
So, schon wieder viel mehr geschrieben, als ich eigentlich wollte ...
Bei 6 oder von mir aus auch 10 Parteien seh ich auch zu, dass ich meine Nachbarn kenne (und sie mich), aber bei nem großen Block mit 30 oder 50 Parteien müsst ihr mir denjenigen erstmal zeigen, der sich überall vorstellt. Da würde ich mich z.B. auf die Etage beschränken und den Rest laufen lassen. (also wenn man z.B jemanden regelmäßiger im Treppenhaus trifft oder so)
Und auch jetzt hab ich z.B. nen Nachbarn, den ich nie sehe: er geht aus dem Haus, wenn ich noch penne, und wenn ich wiederkomme, geht er schon ins Bett, wir laufen uns vielleicht 1-2 Mal im Jahr übern Weg.
Abgesehen davon: ob ich meine alte Omi aus dem Erdgeschoss nachts erkennen würde, im Nachthemd und ohne Perücke und Zähne ;-) ), kann ich ganz ehrlich auch nicht sagen.
So, schon wieder viel mehr geschrieben, als ich eigentlich wollte ...
nowaks nähkästchen (Gast) - 6. Jul, 20:32
Tja.
Wir waren die zweiten, die in ein neu gebautes Haus eingezogen sind.
Von den danach eingezogenen Nachbarn (24 Wohneinheiten) hat sich genau eine Familie jemals vorgestellt.
Natürlich kenne ich die Leute links und rechts. Und noch einige mehr.
Aber es sind auch Leute im Haus, die in den letzten zwei oder drei Jahren eingezogen bin, die habe ich nie zu Gesicht bekommen. (Da war eine Frau, für die ich ein Paket angenommen habe. Nach drei Wochen hat mein Mann es ihr dann rübergetragen, weil sie es nicht für nötig befand, mal selber zu klingeln. Nein, weder alt noch gehbehindert. Inzwischen auch wieder ausgezogen. Von den neuen Bewohnern weiß ich immerhin, wie das Kind aussieht. :) )
Aber es sind auch mindestens zwei Wohnungen im Haus, da kann ich nicht sagen, wer da wohnt. Nur daß die Mieter, die ich kannte inzwischen ausgezogen sind. Und noch wenigstens zwei oder drei andere Leute, die würde ich auf der Straße ganz sicher nicht erkennen. Das Haus hat vier verschiedene Eingänge, fast alle gehen arbeiten und das zu unterschiedlichen Zeiten und ich fahre mit Rad oder Bahn zur Arbeit und es fällt der Kontakt in der Garage morgens flach.
Um seine Nachbarn nicht als solchige identifizieren zu können gehören schon meist zwei dazu, das ist so meine Erfahrung. So pauschal und ohne es genauer zu wissen mag ich also auch niemanden verurteilen.
Wir waren die zweiten, die in ein neu gebautes Haus eingezogen sind.
Von den danach eingezogenen Nachbarn (24 Wohneinheiten) hat sich genau eine Familie jemals vorgestellt.
Natürlich kenne ich die Leute links und rechts. Und noch einige mehr.
Aber es sind auch Leute im Haus, die in den letzten zwei oder drei Jahren eingezogen bin, die habe ich nie zu Gesicht bekommen. (Da war eine Frau, für die ich ein Paket angenommen habe. Nach drei Wochen hat mein Mann es ihr dann rübergetragen, weil sie es nicht für nötig befand, mal selber zu klingeln. Nein, weder alt noch gehbehindert. Inzwischen auch wieder ausgezogen. Von den neuen Bewohnern weiß ich immerhin, wie das Kind aussieht. :) )
Aber es sind auch mindestens zwei Wohnungen im Haus, da kann ich nicht sagen, wer da wohnt. Nur daß die Mieter, die ich kannte inzwischen ausgezogen sind. Und noch wenigstens zwei oder drei andere Leute, die würde ich auf der Straße ganz sicher nicht erkennen. Das Haus hat vier verschiedene Eingänge, fast alle gehen arbeiten und das zu unterschiedlichen Zeiten und ich fahre mit Rad oder Bahn zur Arbeit und es fällt der Kontakt in der Garage morgens flach.
Um seine Nachbarn nicht als solchige identifizieren zu können gehören schon meist zwei dazu, das ist so meine Erfahrung. So pauschal und ohne es genauer zu wissen mag ich also auch niemanden verurteilen.
sonni (Gast) - 1. Jul, 17:04
Hmm, also ich kenne alle meine Nachbarn zumindest vom sehen, wenn von denen einer Nachts bei mir an der Tür klingeln würde, würde ich aufmachen, ohne Grund klingeln die nicht mitten in der Nacht die Leute im Haus aus dem Bett. Bei "Fremden" ist das ne andere Sache, da bin ich ein bisschen gebrandmarkt und es würde darauf ankommen was er mir durch die Tür erzählen würde. Sollte es so sein das ein Notfall vorliegt würde ich auf jeden Fall die 110 oder die 112 anrufen und Hilfe holen. Und je nachdem, im Anschluss daran würde ich vermutlich auch die Wohnung verlassen um selbst zu helfen, es gibt Situationen da muss man an das Gute im Menschen glauben.
Knaller (Gast) - 3. Jul, 01:13
Man muss ja schon froh sein, dass sie überhaupt die Polizei gerufen hat. Ich kann es schon nachvollziehen, dass bis dahin 10 Minuten vergangen sind und sie nicht die Tür geöffnet hat, auch wenn ich das Verhalten natürlich nicht unbedingt gut finde.
Es scheint sich mir da nicht um einen Fall bloßer absichtlicher Ignoranz oder völlig unbewusster Missachtung zu handeln. Eine junge Frau, alleine in der Wohnung, mitten in der Nacht, sicher aus dem Bett geklingelt, schlaftrunken, im Nachthemd o.ä. Muss erst mal wach werden, sich orientieren, hört die Hilfeschreie einer Frau. Das Herz klopft, das Adrenalin, das einen aus dem Schlaf gerissen hat, lähmt das Denken; Angst, was da los ist, wer warum geklingelt hat.
Im StudiVZ gibt es eine Gruppe mit über 60000 Mitgliedern, Titel „Wenn es an der Tür klingelt, stelle ich mich tot“, und wenn man die Diskussionen in der Gruppe mit über 4000 Beiträgen überfliegt, stellt man fest, dass die allermeisten Mitglieder das auch ernst meinen.
Dabei spielt oft soziale Phobie eine Rolle. Ängste davor, anderen Menschen gegenüber zu treten, mit Fremden sprechen zu müssen, unbekannte Situationen, Eindringen in die Privatsphäre, und das ohne sich darauf vorbereiten zu können, unerwartet, eben durch plötzliches Klingeln, nicht auf neutralem Terrain sondern an der eigenen Wohnungstür.
Andererseits besteht eigentlich in der ganzen Bevölkerung, IMHO zu Recht, eine gewisse Skepsis, mit Fremden an der Tür zu reden, besonders die Tür zu öffnen, oder gar, die Leute hinein zu lassen.
Insbesondere dein Verein warnt doch regelmäßig davor; zuletzt habe ich das vor kurzem in „Aktenzeichen XY“ gesehen, wo ein Kripo-Beamter unmissverständlich riet, _niemand_ Unbekanntem die Tür zu öffnen bzw. in die Wohnung zu lassen, egal worum es angeblich geht. Die Maschen der Trickbetrüger sind schließlich beliebig ausgefeilt, von der Bitte um Hilfe wegen eines Unfalls oder einer Schwangeren um ein Glas Wasser bis hin zu den falschen Handwerken oder gar vorgeblichen Polizisten.
Bei Frauen dürfte überdies besonders eine Angst vor Gewalttätern bzw. Vergewaltigern eine Rolle spielen. O.K. nun war das offenbar 'bloß' eine alte Frau, die nach Hilfe rief, aber die prinzipielle Angst, an die Tür zu gehen, muss eben erst mal überwunden werden. Es könnte ja auch sein, dass es sich bei der Notsituation um einen Angriff handelt, noch weitere Personen draußen sind und man sich beim Öffnen selbst in Gefahr begeben würde. Vielleicht besteht auch erst mal eine Art Schock/Verwirrung, die einen warten und grübeln lässt, was zu tun wäre.
Dazu hat der Normalbürger Hemmungen davor, bei der Polizei/Rettung anzurufen, „vielleicht ist es ja doch nicht so wichtig und ich mach mich nur lächerlich“, „vielleicht nehmen die mich überhaupt nicht ernst und kommen eh nicht“, „dann muss ich denen ja meine Daten geben und am Ende stehen sie noch bei mir vor der Tür“ - gefolgt von „was sollen denn da die Nachbarn denken“ oder „wenn die merken, dass ich schon vier Bier / zwei Joints / sonstwas intus habe, krieg ich selber noch Ärger“ …
Ich z.B. habe / musste erst ein Mal die Polizei rufen, weil irgendwo im Haus seit einer ganzen Weile schon ein ungekannt heftiger (hörte sich gewalttätig an) und lauter „Ehestreit“ abging und ich außerdem dadurch nicht schlafen konnte, was doof war, da ich am nächsten Morgen eine Klausur hatte. Also kurz auf der örtlichen Wache angerufen und Bescheid gesagt. Ergebnis war, dass mich 20min später vier Beamte aus dem Bett geklingelt haben, um ins Haus zu kommen und zu fragen, in welcher Wohnung denn gestritten würde, weil nun nichts zu hören sei. Da ich das zuvor rein akustisch auch nicht hatte orten können, durfte ich bloß noch x Fragen für's Protokoll beantworten; darauf sind die Herren und Damen einfach wieder abgezogen.
Jedenfalls verzichte ich seitdem darauf, die Polizei zu rufen, wenn im Haus mal wieder undefinierbar (ohne direkte Hilferufe) gestritten wird, nachts Musik dröhnt, Feuerwerk vom Balkon abgefeuert wird, auf dem Parkplatz gegenüber Driftingübungen ablaufen etc.; denn dagegen schafft mir Ohropax sofort und zuverlässig Abhilfe, während die Polizei eine halbe Ewigkeit braucht und mir dann wahrscheinlich nur noch mehr Scherereien verursacht.
Wenn wirklich Anlass zur Annahme einer medizinischen Notsituation besteht, wäre es natürlich was anderes, da würde ich auch versuchen, unverzüglich erste Hilfe zu leisten; und für den Fall einer Nothilfesituation bin ich recht hinreichend gewappnet (legal natürlich), dass für die Polizei womöglich hinterher nur die Spurensicherung und der Papierkram übrig bleiben könnte...
Menschen in Not zu helfen halte ich für eine Selbstverständlichkeit, eine Frage der Grundüberzeugungen und der Ehre.
Mein Vater war unberechenbarer Alkoholiker, vor dem meine Mutter u.a. damals mit mir als Kind mehrmals nachts zu Nachbarn und ein Mal quer durch den Ort zur – defekten – einzigen Telefonzelle und darauf weiter zum nächstbesten Haus geflohen ist, wo eine unbekannte Familie öffnete und uns weiter half, bis die Polizei kam (die nach fünf Minuten auch schon wieder weg war, weil die Beamten a) anders als heute keine rechtliche Handhabe hatten, um den Aggressor der Wohnung zu verweisen und b) sie desinteressierte Unmenschen waren, deren ganze Wache nebenbei bemerkt einige Zeit später personell komplett umgekrempelt wurde, weil sie im Rotlichtmilieu, Menschen- und Drogenhandel aktiv waren...
Ich kann auch nur unterstützen, was hier schon jemand gesagt hat – der Anruf bei _dir_ könnte entscheidend den Eindruck des anrufenden Bürgers von der Polizei insgesamt prägen. Pampige Antworten und negativ formulierte Kritik würde ich mir deshalb tunlichst verkneifen – in der Zukunft könnten andere darunter leiden; sowohl Leute, denen niemand mehr Hilfe ruft, als auch Kollegen, die auf abweisend oder gar feindselig reagierende Bürger stoßen.
Mein Bild von den hiesigen Polizisten z.B. hat sich von neutral Richtung „Trantüten“ verschoben, nachdem ich knapp eine Stunde bei einem Beamten saß, um einen simplen Fahrraddiebstahl zur Anzeige zu bringen, weil er mit dem PC nicht ansatzweise zurecht kam.
Es scheint sich mir da nicht um einen Fall bloßer absichtlicher Ignoranz oder völlig unbewusster Missachtung zu handeln. Eine junge Frau, alleine in der Wohnung, mitten in der Nacht, sicher aus dem Bett geklingelt, schlaftrunken, im Nachthemd o.ä. Muss erst mal wach werden, sich orientieren, hört die Hilfeschreie einer Frau. Das Herz klopft, das Adrenalin, das einen aus dem Schlaf gerissen hat, lähmt das Denken; Angst, was da los ist, wer warum geklingelt hat.
Im StudiVZ gibt es eine Gruppe mit über 60000 Mitgliedern, Titel „Wenn es an der Tür klingelt, stelle ich mich tot“, und wenn man die Diskussionen in der Gruppe mit über 4000 Beiträgen überfliegt, stellt man fest, dass die allermeisten Mitglieder das auch ernst meinen.
Dabei spielt oft soziale Phobie eine Rolle. Ängste davor, anderen Menschen gegenüber zu treten, mit Fremden sprechen zu müssen, unbekannte Situationen, Eindringen in die Privatsphäre, und das ohne sich darauf vorbereiten zu können, unerwartet, eben durch plötzliches Klingeln, nicht auf neutralem Terrain sondern an der eigenen Wohnungstür.
Andererseits besteht eigentlich in der ganzen Bevölkerung, IMHO zu Recht, eine gewisse Skepsis, mit Fremden an der Tür zu reden, besonders die Tür zu öffnen, oder gar, die Leute hinein zu lassen.
Insbesondere dein Verein warnt doch regelmäßig davor; zuletzt habe ich das vor kurzem in „Aktenzeichen XY“ gesehen, wo ein Kripo-Beamter unmissverständlich riet, _niemand_ Unbekanntem die Tür zu öffnen bzw. in die Wohnung zu lassen, egal worum es angeblich geht. Die Maschen der Trickbetrüger sind schließlich beliebig ausgefeilt, von der Bitte um Hilfe wegen eines Unfalls oder einer Schwangeren um ein Glas Wasser bis hin zu den falschen Handwerken oder gar vorgeblichen Polizisten.
Bei Frauen dürfte überdies besonders eine Angst vor Gewalttätern bzw. Vergewaltigern eine Rolle spielen. O.K. nun war das offenbar 'bloß' eine alte Frau, die nach Hilfe rief, aber die prinzipielle Angst, an die Tür zu gehen, muss eben erst mal überwunden werden. Es könnte ja auch sein, dass es sich bei der Notsituation um einen Angriff handelt, noch weitere Personen draußen sind und man sich beim Öffnen selbst in Gefahr begeben würde. Vielleicht besteht auch erst mal eine Art Schock/Verwirrung, die einen warten und grübeln lässt, was zu tun wäre.
Dazu hat der Normalbürger Hemmungen davor, bei der Polizei/Rettung anzurufen, „vielleicht ist es ja doch nicht so wichtig und ich mach mich nur lächerlich“, „vielleicht nehmen die mich überhaupt nicht ernst und kommen eh nicht“, „dann muss ich denen ja meine Daten geben und am Ende stehen sie noch bei mir vor der Tür“ - gefolgt von „was sollen denn da die Nachbarn denken“ oder „wenn die merken, dass ich schon vier Bier / zwei Joints / sonstwas intus habe, krieg ich selber noch Ärger“ …
Ich z.B. habe / musste erst ein Mal die Polizei rufen, weil irgendwo im Haus seit einer ganzen Weile schon ein ungekannt heftiger (hörte sich gewalttätig an) und lauter „Ehestreit“ abging und ich außerdem dadurch nicht schlafen konnte, was doof war, da ich am nächsten Morgen eine Klausur hatte. Also kurz auf der örtlichen Wache angerufen und Bescheid gesagt. Ergebnis war, dass mich 20min später vier Beamte aus dem Bett geklingelt haben, um ins Haus zu kommen und zu fragen, in welcher Wohnung denn gestritten würde, weil nun nichts zu hören sei. Da ich das zuvor rein akustisch auch nicht hatte orten können, durfte ich bloß noch x Fragen für's Protokoll beantworten; darauf sind die Herren und Damen einfach wieder abgezogen.
Jedenfalls verzichte ich seitdem darauf, die Polizei zu rufen, wenn im Haus mal wieder undefinierbar (ohne direkte Hilferufe) gestritten wird, nachts Musik dröhnt, Feuerwerk vom Balkon abgefeuert wird, auf dem Parkplatz gegenüber Driftingübungen ablaufen etc.; denn dagegen schafft mir Ohropax sofort und zuverlässig Abhilfe, während die Polizei eine halbe Ewigkeit braucht und mir dann wahrscheinlich nur noch mehr Scherereien verursacht.
Wenn wirklich Anlass zur Annahme einer medizinischen Notsituation besteht, wäre es natürlich was anderes, da würde ich auch versuchen, unverzüglich erste Hilfe zu leisten; und für den Fall einer Nothilfesituation bin ich recht hinreichend gewappnet (legal natürlich), dass für die Polizei womöglich hinterher nur die Spurensicherung und der Papierkram übrig bleiben könnte...
Menschen in Not zu helfen halte ich für eine Selbstverständlichkeit, eine Frage der Grundüberzeugungen und der Ehre.
Mein Vater war unberechenbarer Alkoholiker, vor dem meine Mutter u.a. damals mit mir als Kind mehrmals nachts zu Nachbarn und ein Mal quer durch den Ort zur – defekten – einzigen Telefonzelle und darauf weiter zum nächstbesten Haus geflohen ist, wo eine unbekannte Familie öffnete und uns weiter half, bis die Polizei kam (die nach fünf Minuten auch schon wieder weg war, weil die Beamten a) anders als heute keine rechtliche Handhabe hatten, um den Aggressor der Wohnung zu verweisen und b) sie desinteressierte Unmenschen waren, deren ganze Wache nebenbei bemerkt einige Zeit später personell komplett umgekrempelt wurde, weil sie im Rotlichtmilieu, Menschen- und Drogenhandel aktiv waren...
Ich kann auch nur unterstützen, was hier schon jemand gesagt hat – der Anruf bei _dir_ könnte entscheidend den Eindruck des anrufenden Bürgers von der Polizei insgesamt prägen. Pampige Antworten und negativ formulierte Kritik würde ich mir deshalb tunlichst verkneifen – in der Zukunft könnten andere darunter leiden; sowohl Leute, denen niemand mehr Hilfe ruft, als auch Kollegen, die auf abweisend oder gar feindselig reagierende Bürger stoßen.
Mein Bild von den hiesigen Polizisten z.B. hat sich von neutral Richtung „Trantüten“ verschoben, nachdem ich knapp eine Stunde bei einem Beamten saß, um einen simplen Fahrraddiebstahl zur Anzeige zu bringen, weil er mit dem PC nicht ansatzweise zurecht kam.
S. (Gast) - 3. Jul, 14:24
Hier mal ein Beispiel für die Hinweise, die sicherheitsbewußte Bürger auch ab und zu der Tagespresse entnehmen können:
"Trickdiebstahl in Wohnungen ist nach dem Taschendiebstahl auf der Straße die vermutlich häufigste Straftat, von der ältere Menschen betroffen sein können. [...] Alle bekannten Täter-Arbeitsweisen lassen sich auf drei Grundmuster zurückführen: * das Vortäuschen einer Notlage, die scheinbar eine Hilfeleistung oder Unterstützung durch das Opfer in der Wohnung erfordert. [...]"
http://www.polizei-beratung.de/vorbeugung/diebstahl_einbruch/trickdiebstahl_in_wohnungen/
"Machen Sie bei hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür das Angebot, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser etc.) hinauszureichen und halten Sie dabei die Tür gesperrt."
http://www.polizei-beratung.de/vorbeugung/diebstahl_einbruch/trickdiebstahl_in_wohnungen/tipps_und_verhaltenshinweise/
Ok, Wohnungsdiebe kommen meistens tagsüber. Aber in einer unklaren Situation vor der eigenen Wohnungstür mitten in der Nacht ist ja wohl auch äußerste Vorsicht angesagt. Beide Damen haben hier nicht gerade optimal gehandelt, die Entrüstung über die Anruferin finde ich schwer nachzuvollziehen. Als junge Frau gesteht man ihr evtl. Angst und Verwirrung nicht in dem Maße zu wie einer alten?
"Trickdiebstahl in Wohnungen ist nach dem Taschendiebstahl auf der Straße die vermutlich häufigste Straftat, von der ältere Menschen betroffen sein können. [...] Alle bekannten Täter-Arbeitsweisen lassen sich auf drei Grundmuster zurückführen: * das Vortäuschen einer Notlage, die scheinbar eine Hilfeleistung oder Unterstützung durch das Opfer in der Wohnung erfordert. [...]"
http://www.polizei-beratung.de/vorbeugung/diebstahl_einbruch/trickdiebstahl_in_wohnungen/
"Machen Sie bei hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür das Angebot, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser etc.) hinauszureichen und halten Sie dabei die Tür gesperrt."
http://www.polizei-beratung.de/vorbeugung/diebstahl_einbruch/trickdiebstahl_in_wohnungen/tipps_und_verhaltenshinweise/
Ok, Wohnungsdiebe kommen meistens tagsüber. Aber in einer unklaren Situation vor der eigenen Wohnungstür mitten in der Nacht ist ja wohl auch äußerste Vorsicht angesagt. Beide Damen haben hier nicht gerade optimal gehandelt, die Entrüstung über die Anruferin finde ich schwer nachzuvollziehen. Als junge Frau gesteht man ihr evtl. Angst und Verwirrung nicht in dem Maße zu wie einer alten?
Tommy, der Weihnachtsganz (Gast) - 9. Jul, 22:37
..vergessen??
Die "Bösen" sind weniger als die Hilfsbereiten. Darauf kann man ganz gut bauen, denke ich.
Wenn jeder nur noch in Angst und Schrecken lebt, macht niemand mehr die Tür auf und hilft.
Wollt Ihr das? Wer Hilfe haben will, muß selbst hilfsbereit sein.
Schwierig wird´s immer da, wo niemand mehr den anderen (nichtmal vom Sehen her) kennt.
Es hilft meiner Meinung nach nur eins: sei selber offen, sprich´ auch mal jemand an, von dem Du den Eindruck hast, daß er eventuelle Hilfe benötigen könnte. Dann hat die Polizei und irgendwelche Ganoven schon viel viel weniger zu tun und die Wahrscheinlichkeit wird höher, daß man sich und andere gewaltlos schützen kann.
Verbündete suchen ist immer richtig, natürlich auch, wenn´s die Polizei ist.
Nur: wer hat noch auf den Weg mitbekommen, wie man Hilfe leisten kann?
Wenn wir alles, aber auch alles institutionalisieren und uns damit auf andere (bzw. die Polizei) verlassen können und nichteinmal auf uns selbst, wird´s langsam duster hier.
Zur Erinnerung (völlig ohne nationalistischen Quatsch) ein altes, kleines Lied mit ´ner schönen Melodie und viel Menschlichkeit. Singe ich mit meinen Freunden zur Jahreswende immer.
Das Bürgerlied
Ob wir rote, gelbe Kragen
Helme oder Hüte tragen
Stiefel tragen oder Schuh
Oder ob wir Röcke nähen
Und zu Schuhen Drähte drehen
Das tut, das tut nichts dazu.
Ob wir können präsidieren,
Oder müssen Akten schmieren
Ohne Rast und ohne Ruh
Ob wir just Kollegia lesen
Oder aber binden Besen
Das tut, das tut nichts dazu.
Ob wir stolz zu Rosse reiten,
Oder ob zu Fuß wir schreiten,
Fürbaß unser'm Ziele zu.
Ob uns Kreuze vorne schmücken
Oder Kreuze hinten drücken,
Das tut, das tut nichts dazu.
Aber ob wir Neues bauen,
Oder Altes nur verdauen,
Wie das Gras verdaut die Kuh;
Ob wir in der Welt was schaffen,
Oder nur die Welt begaffen,
Das tut, das tut was dazu.
Ob im Kopfe etwas Grütze
Und im Herzen Licht und Hitze,
Daß es brennt in einem Nu,
Oder ob wir hinter Mauern
Im dunkeln träge kauern,
Das tut, das tut nichts dazu.
Ob wir rüstig und geschäftig,
Wo es gilt zu wirken kräftig,
Immer tapfer greifen zu;
Oder ob wir schläfrig denken
Gott wird's wohl im Schlafe schenken,
Das tut, das tut was dazu!
Drum, ihr Bürger, drum, ihr Brüder
Alle eines Bundes Glieder
Was auch jeder von uns tu!
Alle, die dies Lied gesungen,
So die Alten, wie die Jungen,
Tun wir, tun wir was dazu.
Wenn jeder nur noch in Angst und Schrecken lebt, macht niemand mehr die Tür auf und hilft.
Wollt Ihr das? Wer Hilfe haben will, muß selbst hilfsbereit sein.
Schwierig wird´s immer da, wo niemand mehr den anderen (nichtmal vom Sehen her) kennt.
Es hilft meiner Meinung nach nur eins: sei selber offen, sprich´ auch mal jemand an, von dem Du den Eindruck hast, daß er eventuelle Hilfe benötigen könnte. Dann hat die Polizei und irgendwelche Ganoven schon viel viel weniger zu tun und die Wahrscheinlichkeit wird höher, daß man sich und andere gewaltlos schützen kann.
Verbündete suchen ist immer richtig, natürlich auch, wenn´s die Polizei ist.
Nur: wer hat noch auf den Weg mitbekommen, wie man Hilfe leisten kann?
Wenn wir alles, aber auch alles institutionalisieren und uns damit auf andere (bzw. die Polizei) verlassen können und nichteinmal auf uns selbst, wird´s langsam duster hier.
Zur Erinnerung (völlig ohne nationalistischen Quatsch) ein altes, kleines Lied mit ´ner schönen Melodie und viel Menschlichkeit. Singe ich mit meinen Freunden zur Jahreswende immer.
Das Bürgerlied
Ob wir rote, gelbe Kragen
Helme oder Hüte tragen
Stiefel tragen oder Schuh
Oder ob wir Röcke nähen
Und zu Schuhen Drähte drehen
Das tut, das tut nichts dazu.
Ob wir können präsidieren,
Oder müssen Akten schmieren
Ohne Rast und ohne Ruh
Ob wir just Kollegia lesen
Oder aber binden Besen
Das tut, das tut nichts dazu.
Ob wir stolz zu Rosse reiten,
Oder ob zu Fuß wir schreiten,
Fürbaß unser'm Ziele zu.
Ob uns Kreuze vorne schmücken
Oder Kreuze hinten drücken,
Das tut, das tut nichts dazu.
Aber ob wir Neues bauen,
Oder Altes nur verdauen,
Wie das Gras verdaut die Kuh;
Ob wir in der Welt was schaffen,
Oder nur die Welt begaffen,
Das tut, das tut was dazu.
Ob im Kopfe etwas Grütze
Und im Herzen Licht und Hitze,
Daß es brennt in einem Nu,
Oder ob wir hinter Mauern
Im dunkeln träge kauern,
Das tut, das tut nichts dazu.
Ob wir rüstig und geschäftig,
Wo es gilt zu wirken kräftig,
Immer tapfer greifen zu;
Oder ob wir schläfrig denken
Gott wird's wohl im Schlafe schenken,
Das tut, das tut was dazu!
Drum, ihr Bürger, drum, ihr Brüder
Alle eines Bundes Glieder
Was auch jeder von uns tu!
Alle, die dies Lied gesungen,
So die Alten, wie die Jungen,
Tun wir, tun wir was dazu.
Arno Nym (Gast) - 10. Jul, 17:54
Ehrlich gesagt gibt es heut zu Tage so viel böses...
Concrete (Gast) - 13. Jul, 01:03
Unverständnis
Ich hätte einfach die Sicherung herausgenommen und mich schlafen gelegt. Die Rentner von heute sind einfach nur noch unerträglich, wollen einfach nicht sterben, lieber die Rentenkasse aussaugen und dann klingeln sie auch noch die arbeitende Bevölkerung wegen einer Beule aus dem wohlverdienten Schlaf! Die Polizei würde ich als allerletztes anrufen, denn die hat nun wirklich besseres zu tun z.B. Pädophile jagen und Hundehalter, die den Kot nicht wegmachen.
Django (Gast) - 13. Jul, 16:17
Wie oft bist du mit dem Kopf gegen die Wand gelaufen?
FlyingT (Gast) - 15. Jul, 21:14
Wie sagt Stromberg schon:
Mein Vater hat immer gesagt, wenn im Wald ein Wolf einem Wolf begegnet, dann denkt der sich erst mal: »Aaah, is sicher 'n Wolf!«, aber wenn 'n Mensch im Wald 'nem Menschen begegnet, dann denkt der sich »Aaah, is sicher 'n Mörder!«.
Mein Vater hat immer gesagt, wenn im Wald ein Wolf einem Wolf begegnet, dann denkt der sich erst mal: »Aaah, is sicher 'n Wolf!«, aber wenn 'n Mensch im Wald 'nem Menschen begegnet, dann denkt der sich »Aaah, is sicher 'n Mörder!«.
EsEf (Gast) - 19. Jul, 16:31
Weiha ...
... wenn jemand klingelt, dann strecke ich den Kopf aus dem Fenster und frage was los ist. Wenn jemand im Haus klingelt ... guck ich halt durch den Spion. Kann eigentlich nur ein Nachbar sein. Selten sind's auch die Zeugen Jehovas, Werbefritzen oder die Polizei, die Infos zur letzten nächtlichen Ruhestörung mit Sachbeschädigung in der Straße möchte.
Aber ich bin doch nicht so paranoid, daß ich nicht wenigstens nachfrage (notfalls durch die geschlossene Tür) was los ist.
Leider höre ich das häufiger, daß Leute die Türen nicht mehr aufmachen, daß nicht mal nachgefragt wird, daß viele Leute (und nicht nur Alte) eine undifferenzierte Angst vor der Nachbarschaft haben.
Traurig ...
(... kam aber auch schon mal vor, daß ein Betrunkener mit Messer in der Hand meine Wohnungstür eintreten wollte. Die Polizei kam zügig, deshalb konnte ich davon absehen den Typen in den Lauf meiner - natürlich legalen - Schrotflinte glotzen zu lassen.)
Aber ich bin doch nicht so paranoid, daß ich nicht wenigstens nachfrage (notfalls durch die geschlossene Tür) was los ist.
Leider höre ich das häufiger, daß Leute die Türen nicht mehr aufmachen, daß nicht mal nachgefragt wird, daß viele Leute (und nicht nur Alte) eine undifferenzierte Angst vor der Nachbarschaft haben.
Traurig ...
(... kam aber auch schon mal vor, daß ein Betrunkener mit Messer in der Hand meine Wohnungstür eintreten wollte. Die Polizei kam zügig, deshalb konnte ich davon absehen den Typen in den Lauf meiner - natürlich legalen - Schrotflinte glotzen zu lassen.)
Luc (Gast) - 24. Jul, 23:19
Naja, ich sehe das jetzt auch differenziert. Da ich jung, männlich bin und bei der Rettung arbeite, würde ich wahrscheinlich ohne zu zögern aufmachen. In 10 Jahren, falls ich Frau und Kinder daheim habe (und nicht mehr bei der Rettung bin), würde ich es mir auch anders überlegen. Ich denke da darf jeder selbst entscheiden und wie heißt es so schön: Jeder muss nur die (Erste) Hilfe leisten, die ihm zumutbar ist. Und zumutbar ist es jedem, dass er den Notruf absetzt; mehr nicht.
Bedenklich finde ich nur.... "Die klingelt schon seit bestimmt 10 Minuten." .... 10 Minuten hat sie zum Überlegen und Reagieren gebraucht? Hoffentlich braucht sie nächstes Mal nicht so lange wenn das Auto vor ihr eine Vollbremsung durchführt oder gewalttätige Personen sie angreifen...
Bedenklich finde ich nur.... "Die klingelt schon seit bestimmt 10 Minuten." .... 10 Minuten hat sie zum Überlegen und Reagieren gebraucht? Hoffentlich braucht sie nächstes Mal nicht so lange wenn das Auto vor ihr eine Vollbremsung durchführt oder gewalttätige Personen sie angreifen...
herzi (Gast) - 6. Aug, 21:10
da würde ich mich am liebsten in der tischkante festbeißen ... ich versteh nicht wo das problem der dame ist, wenigstens nachzufragen, was denn sache ist ... das hätte doch schon ungemein geholfen???
Ly (Gast) - 14. Sep, 18:29
keine zeit, kein interesse, keine Verpflichtung, kein Verantwortungsbewußtsein gegenüber einem Mitmenschen auch nur irgendwie schnellstmöglichst in Bewegung zu geraten, Hauptsache es gibt keine Unannehmlichkeiten, durch Hartnäckigkeit der alten Frau genötigt gibt man die komplette Sache dann eben der Polizei ab, immerhin.
Dabei konnte die Anruferin doch erkennen, das es sich um eine alte Frau handelt. Irgendeine Möglichkeit der Kommunikation wird es so doch gegeben haben, man kann sich auch durch geschlossene Haustüren verständigen, und um Angst vor der alten Frau gings wohl eben nicht, siehe erster Satz.
Ich wohnte mal in einem Hochhaus. Nicht Plattenbausiedlung, ein einzelstehendes in einer einigermaßen gepflegten Gegend.
Nachts um 1 kam ich von der Arbeit nach Hause, und schon auf dem Hof hörte ich eine Frau schreien. Sie rief gut vernehmbar um Hilfe.
Wie gesagt, auf dem Hofgelände VOR dem großen Haus.
Also rein, und es wurde noch deutlich lauter HILFE gerufen.
Ergebnis: im 5. Stock war der Aufzug hängen geblieben. Über den Notrufknopf im Aufzug kam nix.
Eine Mitmieterin saß fest, zudem hatte sie massiv Angst, weil ein männlicher Mieter ebenfalls mit festsaß.
Jetzt kommts: sie saßen da seit 4, in Buchstaben: V I E R Stunden fest, seither war sie ständig am rufen, und durch den Aufzugsschacht bedingt schallte ihr Rufen durchs ganze große Haus. Die schlichten Eingangstüren zu dem Wohnungen waren allesamt nur jeweils 2 m vom Aufzug entfernt.
Und das will keiner gehört haben?
Ich rief die 110, die kamen gleich mit der Feuerwehr, der Aufzug konnte aufgeschnitten werden, da er halb im 5. Stockwerk hing.
Hab mir schleunigst ne andere Bleibe gesucht, in SO einem Haus bist du verraten und verkauft wenn was passiert.
Dabei konnte die Anruferin doch erkennen, das es sich um eine alte Frau handelt. Irgendeine Möglichkeit der Kommunikation wird es so doch gegeben haben, man kann sich auch durch geschlossene Haustüren verständigen, und um Angst vor der alten Frau gings wohl eben nicht, siehe erster Satz.
Ich wohnte mal in einem Hochhaus. Nicht Plattenbausiedlung, ein einzelstehendes in einer einigermaßen gepflegten Gegend.
Nachts um 1 kam ich von der Arbeit nach Hause, und schon auf dem Hof hörte ich eine Frau schreien. Sie rief gut vernehmbar um Hilfe.
Wie gesagt, auf dem Hofgelände VOR dem großen Haus.
Also rein, und es wurde noch deutlich lauter HILFE gerufen.
Ergebnis: im 5. Stock war der Aufzug hängen geblieben. Über den Notrufknopf im Aufzug kam nix.
Eine Mitmieterin saß fest, zudem hatte sie massiv Angst, weil ein männlicher Mieter ebenfalls mit festsaß.
Jetzt kommts: sie saßen da seit 4, in Buchstaben: V I E R Stunden fest, seither war sie ständig am rufen, und durch den Aufzugsschacht bedingt schallte ihr Rufen durchs ganze große Haus. Die schlichten Eingangstüren zu dem Wohnungen waren allesamt nur jeweils 2 m vom Aufzug entfernt.
Und das will keiner gehört haben?
Ich rief die 110, die kamen gleich mit der Feuerwehr, der Aufzug konnte aufgeschnitten werden, da er halb im 5. Stockwerk hing.
Hab mir schleunigst ne andere Bleibe gesucht, in SO einem Haus bist du verraten und verkauft wenn was passiert.
Ly (Gast) - 14. Sep, 18:41
ach so, Nachtrag:
das besonders perfide war in dem Hochhaus, es war der EINZIGE Aufzug. Der war regelmäßig in Bewegung. Auch abends ab 9 mit Sicherheit, das Haus war 14 Stock, auf jedem Stockwerk drei Wohnungen, es war nicht Sonntag. Ergo sind Bewohner und Besucher Treppen gelaufen, der Aufzug steckte ja fest, dass trotzdem jemand gut vernehmlich um Hilfe rief, was man auch im Treppenhaus gut hören konnte, während man die Stufen stieg.
das besonders perfide war in dem Hochhaus, es war der EINZIGE Aufzug. Der war regelmäßig in Bewegung. Auch abends ab 9 mit Sicherheit, das Haus war 14 Stock, auf jedem Stockwerk drei Wohnungen, es war nicht Sonntag. Ergo sind Bewohner und Besucher Treppen gelaufen, der Aufzug steckte ja fest, dass trotzdem jemand gut vernehmlich um Hilfe rief, was man auch im Treppenhaus gut hören konnte, während man die Stufen stieg.
Andy (Gast) - 24. Jan, 12:55
Ich mutier zur Kragenechse!
Da fehlen mir die Worte. Das ist ein sehr trauriges Armutszeugnis für die Anruferin. Leider nur zu typisch. Wie viele Leute ignorieren Menschen, die in Not sind?