10
Nov
2008

Lebenszeichen

Ich bin zurück aus einem dreiwöchigen Urlaub und habe eine schöne Grippe mitgebracht...
Ab nächste Woche bin ich wieder im Dienst, und bin dann wohl erstmal kein PvD, so dass einer Menge Telefonate, bei denen das ein oder andere bloggenswert sein dürfte, nichts im Wege steht.

Bis die Tage,

Steel

20
Sep
2008

PvD, Wikipedia, Leitplanken

Lange Zeit habe ich hier nichts von mir hören lassen. Das lag einerseits daran, dass ich jede Menge Stress und wenig Zeit hatte, zum anderen, dass ich die letzten Wochen immer Polizeiführer vom Dienst war. In dieser Funktion mache ich vor allem so „Chefzeugs“, gehe aber kaum ans Telefon.

Apropos PvD: Habe aus Spaß mal verschiedene Sachen in der Wikipedia nachgeschlagen und entdeckt, dass dort auch Einiges über die Polizei geschrieben wird. Hier ist Vorsicht geboten. Nimmt man z. B. nur mal den Artikel „DGL“ (Dienstgruppenleiter), dann mag in irgendeinem Bundesland vielleicht stimmen, was dort steht. Auf NRW trifft die Funktionsbeschreibung aber kaum zu. Das ist dem Artikel aber nicht zu entnehmen; er ist geschrieben, als sei er allgemeingültig.

Damit dieser Artikel nicht ganz ohne Schmunzler bleibt, berichte ich euch von einem Gespräch, das ein Kollege mit einem Bürger führte, der eine Panne auf einer Autobahn hatte. Es sind eben nicht immer die Bürger, die auf dem Holzweg sind…

Kollege: „… nein, klettern Sie über die Leitplanke, damit Sie in Sicherheit sind … Ja, egal wie hoch das ist … Sie tun jetzt, was ich sage … Klettern Sie jetzt über … Was? … Auf einer Brücke sind Sie …. Ja, gut …. Sie müssen jetzt nicht unbedingt darüber klettern …

11
Aug
2008

Aus Prinzip

Es gibt Menschen, die halten eisern an ihren Prinzipien fest. Eigentlich eine gute Sache. Aber es gibt Menschen, die bleiben auch dann stur, wenn es wenig sinnvoll ist. Und dann hilft die Polizei auch schon mal nicht ...

Gespräch eines Kollegen im Nachtdienst:

Ein älterer Mann. "... Musik viel zu laut. Das kann so nicht sein. Ich möchte, dass Sie sofort hierhin kommen und für Ruhe sorgen. Eine Unverschämtheit, so etwas."
Der Kollege ist ruhig und routiniert. "Das verstehe ich. Ich werde gleich meine Kollegen ..."
Unwirsch unterbrechend. "Ach, und eins noch: Ihre Kollegen sollen aber nicht bei mir klingeln. Ich nehme jetzt mein Hörgerät raus, dann höre ich gar nichts mehr."
Verblüfft. "Moment - dann hören Sie GAR NICHTS mehr!?"
"Ja, richtig. Also, klingeln hat keinen Sinn."
"Ja, dann schicke ich ihnen keinen. Denn die Musik hören Sie ja dann auch nicht mehr."
Unbeirrt. "Das spielt aber keine Rolle. Falls ich mal aufs Klo muss, dann mache ich das Hörgerät wieder rein ..."

9
Aug
2008

Auf der Leitung

Es gibt so Tage, da steht man ziemlich auf der Leitung ...

Gespräch mit einem jungen Mann.

"... da kann ich Ihnen nicht helfen, da müssen Sie die 112 anrufen!"
"Die 112, alles klar. Dann rufe ich da an. Können Sie mir vielleicht die Telefonnummer sagen?"

25
Jul
2008

Höher

Die Menschen haben ja viele Wünsche und Erwartungen an die Polizei. Die Bitte, die heute eine ältere Dame am Telefon an mich hatte, war mir jedoch neu ...

"Polizeinotruf."
"Hä? Ich verstehe ja gar nichts."
"Po-li-zei-not-ruf."
"Nein, so geht das nicht. Können Sie bitte eine Oktave höher sprechen!?"
?

21
Jul
2008

Zu spät

Viele meiner Anrufer sind nervig, lustig, kurios, bizarr. Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Genug Leute rufen wirklich an, weil sie oder jemand anders in Not ist. Und wenn man dann "mitansehen" muss, dass das mit dem Helfen nicht geklappt hat, dann bleibt schon mal ein bitterer Nachgeschmack, den man auch für eine gewisse Zeit mit nach Hause nimmt ...

Irgendwann letzte oder vorletzte Woche:

"Polizeinotruf."
Knistern, Rauschen in der Leitung. Wie aus weiter Distanz und immer wieder unterbrochen höre ich eine verzweifelte weibliche Stimme.
"... Name ... Adresse ... schnell ..." Klick.
Ah, ja den Namen und die Adresse habe ich, aber was wollte die Frau? Es klingelt wieder.
"Polizeinotruf."
Erneut die Störgeräusche und die gleiche Stimme. "... gefallen ..."
Ein Kollege brüllt mich durch den Raum an, um die Stimmen der anderen Kollegen, die Funkgeräusche etc. zu übertönen: "Steel - versuch Name und Adresse rauszubekommen. Ich hatte die schon ein paarmal, die brauch für irgendwas die Rettung, aber ich weiss nicht wohin! Das Gespräch bricht immer wieder ab."
Alles klar. Name und Adresse habe ich ja.
Sicher gehen. "Sie sind Frau Name und brauchen zu Adresse einen Rettungswagen, ja!?"
Schwach zu verstehen. "... Name ... Adresse ... Krankenwagen ... schnell!" Klick

Wir schicken Kollegen und einen Rettungstransportwagen zur genannten Adresse. Kurze Zeit später ruft mich die Wache der Kollegen an. "Steel, die brauchen einen Notarzt dahin, aber ganz, ganz schnell. Das sieht nicht gut aus ..."
Ich rufe die Rettungsleitstelle an, aber der Notarzt ist bereits auf dem Weg. Ich weise nochmal auf Dringlichkeit hin.

Einige Zeit später melden sich die Kollegen erneut über Telefon: "Steel - wir brauchen hier mal die Kriminalwache. Der Notarzt hat nicht mehr helfen können ..."

Zusammenfassung:
Ein Mann, noch keine 60 Jahre alt, wollte ein wenig auf seinem Laufband zu Hause trainieren und bekam scheinbar einen Herzinfarkt. Seine Tochter hatte ihn dann gefunden.
Auf dem Nachhauseweg vom Dienst kommen dann die Gedanken: Habe ich/ wir alles richtig gemacht? Wieso hat man in der heutigen Zeit noch so Kack unzuverlässige Technik, die gerade wenn es drauf an kommt Zicken macht?

17
Jul
2008

Total laut

§ 258 - Strafvereitelung
(1) Wer absichtlich oder wissentlich ganz oder zum Teil vereitelt, daß ein anderer dem Strafgesetz gemäß wegen einer rechtswidrigen Tat bestraft oder einer Maßnahme (§ 11 Abs. 1 Nr. 8) unterworfen wird, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Habe ich jetzt ggf. ein versuchtes Tötungsdelikt vertuscht ...?


"Polizeinotruf."
Die Stimme eines Mannes, aufgeregt, empört. "Ich will Anzeige erstatten. Ich bin hier in meiner Wohnung, auf einmal klopft es an der Wohnungstür. Als ich die Tür öffne, sehe ich gerade noch wie meine Nachbarin mit ihrem Kind in ihrer Wohnung verschwindet."
Abwartend. "Aha."
Immer noch verärgert. "Ja, die hat nichts gesagt oder so."
"Wann kommt jetzt in der Geschichte ihr Notfall ins Spiel?"
Hartnäckig. "Also, ich will die auf jeden Fall anzeigen, das war total laut."
"Anzeigen? Ja, wegen was denn? Ist ihre Tür jetzt beschädigt, oder was?"
"Nein, die Tür ist nicht beschädigt. Aber ... Die hat da richtig laut geklopft ... und ... und ... und ich hatte mal einen Herzinfarkt ... und ich habe mich eben richtig erschrocken!!!"
Seufz. "Na, dann wünsche ich gute Besserung."

2
Jul
2008

Drohung

Es ist Alltag, dass Bürger zum Teil böse mit uns sind und Beleidigungen, Beschimpfungen und Bedrohungen sind an der Tagesordnung. Was mein Kollege hier aber hören musste - ich wollte nicht in seiner Haut stecken:

"...und wenn Sie mir nicht helfen, dann...dann ruf ich in Ostpreußen an!"

P.S.
Ich freue mich schon auf eure kreativen Erklärung dieser bösen Drohung...:-)

Statuswechsel

So kann man ganz schnell vom Hinweisgeber/ Zeugen zum Beschuldigten werden - zum Glück war es nur ein Versprecher:

"...ich habe hier ein gefundenes Fahrrad geklaut..."
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